Washington – US-Präsident Donald Trump will sich für umfangreiche Änderungen an den vergleichsweise laschen Waffengesetzen einsetzen. Am Mittwoch forderte er Kongressmitglieder auf, nicht zu kleinteilig zu denken. Die auf dem Tisch liegenden Gesetzespläne für Verbesserungen bei der Überprüfung von Waffenkäufern reichten womöglich nicht aus.

Nach dem jüngsten Amoklauf in Florida mit 17 Toten hat Trump versprochen, für mehr Sicherheit an den Schulen zu sorgen. Er hat angedeutet, die Waffengesetze ändern zu wollen – und damit auf die Protestwelle von Schülern reagiert. Offen ist aber, was konkret geschehen soll. Details könnten am Donnerstag bekanntgegeben werden. Unklar ist auch, ob Trumps Republikaner, die im Kongress die Mehrheit haben, größere Änderungen gegen den Druck der einflussreichen Waffenlobby NRA durchsetzen wollen.

"Wir können nicht warten und Spielchen spielen, wir müssen etwas tun", sagte Trump bei einem überparteilichen Treffen mit Senatoren und Abgeordneten, das in Gänze vom Fernsehen übertragen wurde."Wir sind entschlossen, unsere Trauer in Taten zu verwandeln", sagte Trump. "Diese Shootings sind nichts Neues, es ist einfach lächerlich", erklärte er.

"Müssen Schulen abhärten"

Trump bekräftigte in diesem Zusammenhang seinen umstrittenen Vorschlag, Lehrer mit Waffen auszustatten. "Wir müssen unsere Schulen abhärten", sagte er. Müssten mögliche Angreifer nicht befürchten, dass "auch Kugeln aus der anderen Richtung kommen", werde sich nichts ändern, sagte Trump. "Ich fühle das."

Man dürfe keine Angst vor der Waffenlobby NRA haben, sagte Trump. "Sie haben die Macht über mich verloren – wofür sollte ich sie brauchen? – , aber sie haben Macht über Euch. Manche von Euch sind starr vor Angst. Das dürft Ihr nicht sein", sagte er in die Runde, in der vielen Republikanern die Gesichtszüge gefroren. Trump kamen im Wahlkampf Zuwendungen der NRA in Höhe von 30 Millionen Dollar zugute.

Mehrere Unternehmen schaffen unterdessen bereits Fakten. So kündigte der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart an, das Mindestalter beim Kauf von Waffen um drei auf 21 Jahre hochzusetzen. Der Konzern folgt damit der Warenhauskette Dick's Sporting Goods, die zudem Sturmgewehre und ähnliche Waffen aus ihrem Sortiment nimmt. (APA, 1.3.2018)