Wohnen auf wenig Platz beschäftigt auch Wohnpsychologen.

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Mikrowohnungen, also besonders kompakte Wohnungen, beschäftigen nicht nur Immobilienentwickler und Wohnungssuchende. Auch Wohnpsychologen setzen sich damit auseinander.

Denn in einer zu kleinen und vor allem schlecht geplanten Wohnung kann es zu "Crowding" kommen, also Stress bedingt durch Enge. Das äußert sich beispielsweise durch Depressionen, Aggressionen oder Konzentrationsschwierigkeiten – und wird meist eher mit den Mitmenschen als mit der zu kleinen Wohnung in Verbindung gebracht, wie der Architekturpsychologe Harald Deinsberger-Deinsweger vor kurzem beim Immobilienforum berichtete.

Viele Fehlerquellen

Als Singlewohnungen könnten Mikrowohnungen gut funktionieren, so der Psychologe. Bei Paaren, besonders mit Kindern, müsse man schon eine "wohnungsinterne Zonierung" einplanen, also individuelle Bereiche. Auch der Schutz der Privatsphäre sei besonders wichtig.

Fehlerquellen gibt es genug: "Was sicher nicht funktioniert, ist, einen herkömmlichen Grundriss um den Faktor X zu verkleinern", führte der Psychologe aus. Wichtig seien auch Freiflächen wie ein Balkon. "Das einzusparen ist sicher nicht empfehlenswert", warnt Deinsberger-Deinsweger. Allgemein sei ein "weiter Wahrnehmungsraum", also beispielsweise durch die Aussicht, noch wichtiger. Und auch die Qualität des Umfeldes rücke mehr in den Fokus, etwa was soziale Interaktionsräume angeht. (zof, 3.3.2018)