Rovaniemi – Wenn man hergeht und fünf Leute fragt, welcher der beste Antrieb für ein Auto ist, kriegt man acht verschiedene Antworten. Mindestens. Und ganz bestimmt halten ganz viele einen Allradantrieb für die beste Lösung und denken an einen permanenten. Fahrdynamiker wollen dann mehr Antriebskraft hinten, die Geländefraktion wünscht sich eine ständig gleichmäßig verteilte Antriebskraft. Auf den Fronttriebler, der die Hinterachse dazuschaltet, wenn vorn der Grip ausgeht, kommt man aber nicht so schnell, außer du bist ein Spritknauserer oder fährst so ein Auto im Alltag.

Einfach (und) gut

Fast ständig werden bei einem solchen nur die Vorderräder angetrieben, was Sprit spart, und wenn die Hofeinfahrt rutschig ist, kommt man trotzdem rauf.

Wie oft braucht man einen Allradantrieb wirklich? Vier-, fünfmal? Im Autoleben. Wenn man nicht gerade in den Bergen auf einem ebensolchen wohnt, wo der Winter so ist, wie man ihn aus den Dokumentationsfilmen kennt.

Mit idyllischen Winterbildern mag ich Sie wohl gerade nicht locken. Dass es mehr als 20 Grad unter null hatte und der Schnee beim Fotografieren fast beim Hosentürl reinpudelte, beeindruckt auch gerade niemanden. Die ungeräumten Straße aber, die macht Lust auf 4x4, gell?
Foto: Guido Gluschitsch

Der festverwurzelte Favoritner hingegen schafft es mit viel Glück, dass er beim Skiurlaub einmal wirklich Antriebskraft auf allen vier Rädern braucht. Aber dann, das eine Mal, da willst den Allrad dann auch haben.

So gesehen ist es also eh perfekt, wenn man einen Vierrad-Antrieb hat, der sich blitzschnell einschaltet, wenn es nötig ist, sonst aber im Liegestuhl büselt und möglichst wenig Energie verbraucht.

Unnützes Wissen

Der schwedische Automobilzulieferer Haldex hat eine Lamellenkupplung entwickelt, die diese Aufgabe perfekt erfüllt und nun von BorgWarner gebaut wird.

Doch lassen wir die Details. Fragen wir fünf Leute, welcher der beste Untergrund zum Autofahren ist, werden wohl nur wenige als Erstes Eis und Schnee sagen. Komisch eigentlich, weil 2017 schon ein Viertel aller in Österreich verkauften Skoda einen Allradantrieb hat. Verfügbar ist er im Karoq, Octavia, Kodiaq und Superb. Alle vier Autos stellte Skoda nahe des Polarkreises aufs Eis, um zu beweisen, wie viel Fahrdynamik in diesem Antrieb in Wirklichkeit steckt. Trotz Kopflastigkeit des Antriebs und eines ESP, das sich nie wirklich absolut ganz wegschalten lässt.

In medias res

Wenn man fünf Autojournalisten fragt, welcher Skoda-4x4 am feinsten am Eis zu driften ist, kriegt man wenigstens nur vier Antworten. Obwohl, es gibt nur eine, die richtige: Der Karoq ist das lustigste Winterauto.

Klar, im Superb ist alles fein, fast schnieke, möchte man sagen, und durch den langen Radstand kann man auch einen starken Motor locker übers Eis dirigieren.

Zugegeben, im Kodiaq ist man schon sehr erstaunt, wie viel Dynamik in diesem riesigen SUV steckt und wie sich der mit seiner Masse im Grenzbereich spielt.

Die Kompakten

Da hat der Octavia den Vorteil, handlicher, quirliger zu sein, fahraktiver. Dafür greift dort die Stabilitätskontrolle früher ein als bei den SUVs, die ja auch im Gelände nicht so patschert sind, wie Neider gern hätten.

Der Karoq ist aber die perfekte Mischung. Er hat, wie der Kodiaq, weiter gespreizte Fahrmodi und einen eigenen Snow-Modus, ist aber leichter, mit dem kürzeren Radstand agiler zu bewegen. Das würden sicher auch fünf Leute bestätigen, die am Polarkreis leben. (Guido Gluschitsch, 10.3.2018)