Aufzeichnung der Flussbahnen vieler einzelner Blutkörperchen, die von rechts nach links fließen.

Foto: Daniel Klaue/ZELLMECHANIK DRESDEN

Dresden – Krankheit kann sich in Fieber, Übelkeit, Kurzatmigkeit oder anderen Symptomen äußern. Um abzuklären, an welcher Erkrankung der Patient konkret leidet, wird häufig eine Blutprobe analysiert. Eine große Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen kann etwal zeigen, dass der Körper eine Infektion bekämpft. Aber es kann mehrere Gründe dafür geben, dass die Zahl der weißen Blutkörperchen gestiegen ist, so dass diese Information allein für eine spezifische Diagnose meist nicht ausreicht.

Es gibt viele Hunderte Tests, mit denen das Blut komplett analysiert werden kann. Damit lassen sich beispielsweise Bakterien identifizieren oder die Konzentration bestimmter Moleküle im Blut messen. Aber welcher dieser möglichen Tests gibt den wichtigen Anhaltspunkt, der die Ursache der Krankheit aufdeckt?

Jeder Test trägt dazu bei, die endgültige Diagnose einzugrenzen. Doch das kostet Zeit und Geld. Forscher der Technischen Universität Dresden entwickelten deshalb einen Bluttest, mit dem durch die Messung anderer Eigenschaften der Blutkörperchen mehr entscheidende Informationen gewonnen werden können.

Charakteristische Veränderung erkennen

Dazu nutzten sie die Methode der "real-time deformability cytometry" (RT-DC), bei der die Blutzellen in einem kleinen Tropfen Blut dazu gezwungen werden, extrem schnell durch einen engen mikrofluidischen Kanal zu fließen. Gleichzeitig werden sie von einer schnellen Kamera aufgenommen. Ein Computer-Algorithmus kann dann die Größe und Steifigkeit der Blutzellen in Echtzeit analysieren.

Die Wissenschafter konnten nun zeigen, dass dadurch charakteristische Veränderungen erkannt werden können, welche die Blutzellen etwa bei Leukämie, Kugelzellenanämie, Malaria oder bakteriellen und viralen Infektionen aufweisen. Darüber hinaus können viele tausend Blutkörperchen in wenigen Minuten gemessen werden – schnell genug, um als diagnostischer Test geeignet zu sein. (red, 4.3.2018)