Von links: Juergen Maurer, Peter Espeloer, Annalena Schmidt, Ulrike Folkerts, Lisa Bitter.

Foto: ORF/ARD/Martin Furch

Das Verbrechen macht nie Pause, so viel ist sicher. Da lässt Lena Odenthal einmal die Dienstwaffe daheim und macht mit den Kollegen vom Polizeipräsidium einen dieser beliebten Teamworkshops in den Bergen (um die interne Kommunikation zu verbessern), und schon drängt sich eine Blutspur ins Visier. Gruselwochenende ante portas!

Odenthal erweist sich als besonders renitente Workshopteilnehmerin (purer Instinkt), und siehe da, mit den Beteiligten stimmt hier tatsächlich etwas nicht, vom Coach bis hin zu den beiden Wirtsleuten, die die Polizei mit erhobener Mistgabel begrüßen.

Moderner Gothic-Horror-Krimi

Das kommt davon, wenn man immer nur die Schnäppchen bucht! Das Hotel namens Lorenzhof war in den 90er-Jahren einmal der "Hotschpott" der High Society, wie Frau Keller sagt. Die 90er sind schon ein Weilchen her, aber – und das ist der Hammer an diesem Ludwigshafener Tatort – er holt sie dort ab, wo sie aufgehört haben. Sprich: Waldlust erschließt eine morbid-konservierte Welt, die sich im Würgegriff eines offenbar nie richtig aufgeklärten Mordfalles zu befinden scheint. Weinrote Spannteppichböden erstrecken sich über Zimmerfluchten (Szenenbild Lena Moritzen), und die Kamera biegt Shining-mäßig um die Ecken.

Hier erhebt ein moderner Gothic-Horror-Krimi seine Pranke; er nimmt es in seiner diffus-gruseligen Pracht leicht mit der für ihre abgründigen Bühnenräume bekannten Theatergruppe Signa auf. Die Tonspur setzt auf Friedhofskirchenglockenaxtbeilknochennebelangst. Und wie viel Unheil mag in einem von feierlichen Jagdbläsern begleiteten Tai-Chi-Morgenritual wohl liegen? Hier (es ist wieder ein Impro-Krimi) erfahren Sie es! (Margarete Affenzeller, 3.3.2018)