Berlin – Deutschland und Frankreich wollen nach Angaben der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel als Reaktion auf die Steuersenkungen von US-Präsident Donald Trump ihre gemeinsamen Steuerpläne forcieren. "Wir haben uns entschlossen – mit mehr Nachdruck als in der Vergangenheit – das Projekt 'Gemeinsame Unternehmenssteuer mit Frankreich' voranzutreiben", kündigte Merkel am Samstag an.

Das gelte gerade mit Blick auf die Situation in den Vereinigten Staaten, so die Kanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. "Das heißt, wenn wir überlegen, wie wir auch eine gemeinsame Bemessungsgrundlage für die Unternehmenssteuern zwischen Frankreich und Deutschland entwickeln, werden auch die Realitäten, die wir jetzt in Amerika vorfinden, da eingehen." Fortschritte erhoffe sie sich schon bis Ende des Jahres.

Das Thema Steuern steht nach Merkels Worten auch auf der Agenda ihres Treffens mit den Präsidenten der Spitzenverbände der Wirtschaft am kommenden Freitag am Rande der Internationalen Handwerksmesse in München. Trump hatte Ende des vergangenen Jahres eine umfassende Steuerreform durchgesetzt, deren Kern die Senkung der Unternehmenssteuersätze von 35 auf 21 Prozent ist. Hinzu kommen Verbesserungen bei den Abschreibungen für Firmen.

Damit verbessert sich die Attraktivität der USA als Wirtschafts- und Investitionsstandort. "Natürlich werden wir die Entwicklung sehr intensiv begleiten und beobachten", kündigte Merkel an. (APA/Reuters, 3.3.2018)