Seoul/Pjöngjang – Nordkorea hat den USA wegen des angekündigten Frühjahrsmanövers mit den südkoreanischen Streitkräften mit Gegenmaßnahmen gedroht. Sollten die USA die Übungen abhalten und die Sanktionen gegen Nordkorea aufrechterhalten, werde die Führung in Pjöngjang auf ihre Weise darauf antworten, und die USA trügen die Verantwortung für die Konsequenzen daraus, hieß es in einem Kommentar am Samstag.

Die USA versuchten über der Koreanische Halbinsel "die dunklen Wolken des Krieges" heraufziehen zu lassen. "Die USA schwimmen gegen den Strom der Entspannung auf der Koreanischen Halbinsel", hieß es in dem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA weiter. Nordkorea sei zu Gesprächen mit den USA bereit, aber ohne Vorbedingungen, zitierte KCNA einen Sprecher des Außenministeriums. "Wir werden weder um einen Dialog betteln, noch der von den USA verlangten militärischen Option aus dem Wege gehen."

Das wegen der Olympischen und der Paralympischen Winterspiele verschobene jährliche Manöver soll nach südkoreanischen Angaben in der ersten Aprilwoche beginnen. Sollte es vor dem Manöver zu Gesprächen zwischen den USA und Nordkorea kommen, sei ein gewisser Kompromiss möglich, hatte der südkoreanische nationale Sicherheitsberater Moon Chung-in Mitte der Woche in Washington erklärt. Er hoffe, dass ein Dialog zwischen den beiden Ländern beginne, sagte Moon.

Die USA haben am 23. Februar die nach ihren Angaben bisher umfassendsten Sanktionen gegen das abgeschottete Nordkorea verhängt, um dessen Führung vom Atom- und Raketenprogramm abzubringen. Sollten die Strafmaßnahmen nicht wirken, drohte US-Präsident Donald Trump mit einer "Phase zwei", die für die ganze Welt sehr unerfreulich werden würde.

Die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang hatten zu einer leichten Entspannung in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea geführt. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un lud den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in zu einem Besuch ein. Moon will aber nicht persönlich nach Nordkorea reisen, sondern kündigte in einem Telefonat mit Trump am Donnerstag an, einen Sondergesandten zu schicken. (APA, 3.3.2018)