Manama – Die Behörden von Bahrain haben nach eigenen Angaben eine bewaffnete Gruppe festgenommen, die von den iranischen Revolutionsgarden aufgebaut und unterstützt worden sein soll. Es handle sich um 116 Personen, die im Verdacht stünden, Angriffe auf Regierungsmitglieder und Sicherheitskräfte Bahrains sowie Erdölanlagen geplant zu haben, teilte das Innenministerium Bahrains am Samstag mit.

Das iranische Außenministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ähnliche Vorwürfe hatte der Iran in der Vergangenheit zurückgewiesen.

Sprengstoff und Waffen

Nach Angaben des Innenministeriums in Bahrain fanden die Ermittler Stätten, die zum Bau und zur Lagerung von Sprengsätzen genutzt wurden. Diese hätten bei "Terroranschlägen" auf der Insel eingesetzt werden sollen. Insgesamt seien 42 Kilogramm Sprengstoff, 757 Kilogramm weitere Materialien für die Sprengstoffherstellung sowie Kalaschnikows und Granaten gefunden worden.

48 der Festgenommenen hätten militärische Ausbildungen im Iran, Irak oder Libanon erhalten. Dort hätten sie den Umgang mit Sprengstoff, leichten Waffen und Granaten gelernt, so das Innenministerium.

US-Stützpunkt

Bahrain ist Stützpunkt der Fünften US-Flotte. Das Königreich im Persischen Golf liegt zwischen den Erzrivalen Iran und Saudi-Arabien, die sich als Schutzmacht der Schiiten beziehungsweise Sunniten begreifen.

Die Bevölkerungsmehrheit in Bahrain ist schiitisch, die Staatsführung ist jedoch sunnitisch. Oppositionelle in dem kleinen Königreich im Persischen Golf sehen sich häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, sie seien Agenten des Iran. Dieser weist angebliche Verbindungen zurück.

Im Bahrain, das mit westlichen Staaten verbündet ist, wurden der Arabische Frühling und Forderungen nach Reformen unterdrückt. Mehrfach kam es zu Anschlägen, für die Bahrain vom Iran unterstützte Extremisten verantwortlich macht.

Seit den Massenprotesten im Jahr 2011 geht die Regierung in Bahrain hart gegen ihre Gegner vor. Erst im Jänner waren 47 Menschen wegen des Vorwurfs des "Terrorismus" festgenommen worden. (APA, 3.3.2018)