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Federica Brignone hat in Crans Montana am besten kombiniert.

Foto: AP/Gabriele Facciotti

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Gisin, Brignone und Vlhova (v. li.) beim Um-die-Wette-Strahlen.

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Crans Montana – Die Entscheidung im Gesamtweltcup der Ski-Damen ist zumindest um eine Woche verschoben. Bei noch sechs ausständigen Rennen liegt Wendy Holdener 561 Punkte hinter Mikaela Shiffrin. Am Sonntag reichte der Schweizerin ein vierter Platz in Crans Montana, um sich die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Kombinationsweltcups zu sichern.

Der Tagessieg ging wie im Vorjahr an die Italienerin Federica Brignone, die sich vor Kombi-Olympiasiegerin Michelle Gisin aus der Schweiz und der Slowakin Petra Vlhova durchsetzte. Stephanie Brunner wurde als Fünfte hinter Holdener beste Österreicherin, Ricarda Haaser fiel im Slalom auf den neunten Rang zurück.

Nadine Fest gut wie nie

Die 19-jährige Kärntnerin Nadine Fest, die vor eineinhalb Monaten in Cortina schwer gestürzt war, fuhr als Elfte ihre mit Abstand beste Weltcup-Platzierung ein. Ramona Siebenhofer belegte direkt vor Christine Scheyer Rang 13, auch Christina Ager (24.) und Stephanie Venier (27.) fuhren in die Punkteränge. Franziska Gritsch schied im Slalom aus.

"Natürlich ist es extrem schön, wieder eine Kristallkugel zu gewinnen. Das lag mir heute auch auf dem Herzen", meinte Holdener im ORF-Interview. Die Kombinationsweltmeisterin 2017 hatte in derselben Disziplin bereits 2015/16 die Weltcup-Wertung für sich entschieden. "Ich wusste, was alles möglich ist, und ich wusste auch, dass ich das Rennen nicht gewinnen muss. Das macht es irgendwie noch schwieriger für mich."

Punkto Gesamtweltcup hat die 24-Jährige keine Hoffnung. "Nein, da gibt es keine Chancen mehr. Ich hoffe, ich kann meinen Platz verteidigen. Im Moment bin ich Zweite – wäre schön, wenn das so bleibt." Für Platz eins müsste Holdener am Ende der Saison noch eine Siegesserie hinlegen, Shiffrin dürfte nur noch wenige Punkte machen. In Crans Montana war die US-Amerikanerin nicht am Start. In Ofterschwang, wo ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm stehen, kann sie nächste Woche bereits alles klarmachen.

Im Super-G am Vormittag war Sofia Goggia vor ihrer italienischen Landsfrau Nicol Delago die Schnellste gewesen. Haaser fuhr auf den vierten Platz, Technik-Spezialistin Brunner lag zur Halbzeit an der fünften Stelle. "Ich habe mich bemüht, gerade zu fahren, Gas zu geben, volle Attacke", erklärte die Zillertalerin im Anschluss.

Die Bedingungen seien ihr entgegen gekommen. "Ich mag den Frühlingsschnee", gestand Brunner. Im Slalom sei sie dann aber "von Anfang an nicht ins Fahren reingekommen". Bei einer so steilen Piste könne man sich das nicht erlauben. Haaser konstatierte eine gute Super-G-Leistung. "Das kann man herzeigen", meinte sie. Im Slalom warte jedoch "noch viel Arbeit auf mich".

Wahre Liebe

Brignone outete sich als Fan des steilen Zielhangs in Crans Montana, auf dem der Slalomkurs gesetzt wurde. "Es ist steil, und ich liebe das. Und ich mag auch den Frühlingsschnee im Slalom", sagte die 27-jährige nach ihrem achten Weltcup-Erfolg. "Es ist ein sehr schwieriger Slalom. Es war schlagig, es waren Spuren drinnen. Aber normalerweise ist das immer so, wenn ich mit hoher Nummer im Slalom fahre."

Gisin, der drei Hundertstel auf ihren ersten Weltcup-Sieg fehlten, war auch für sie überraschend die Schnellste im Slalom. Vlhova fuhr in ihrer ersten Weltcup-Kombination gleich auf das Podium. Im Super-G hatte sie sich als Zwölfte mit moderatem Rückstand auf die Speedfahrerinnen erstaunlich gut geschlagen. (APA, 4.3.2018)