Rom – Ein italienischer Pensionist hat am Montag in Florenz auf offener Straße mit einer Pistole um sich geschossen. Er tötete dabei einen afrikanischen Straßenhändler. Der 65-jährige Italiener, der danach von einigen Soldaten festgenommen wurde, berichtete, er wollte sich das Leben nehmen, habe dann aber begonnen, auf Menschen auf der Straße zu feuern. Er habe den Afrikaner zufällig getroffen.

40 Minuten lang versuchte die Polizei vergebens, das Opfer zu reanimieren, sein Zustand schien von Anfang an kritisch. Der Vorfall ereignete sich entlang des Flusses Arno unweit des US-Konsulats. Soldaten, die das Konsulat bewachten, griffen ein und nahmen den Mann fest. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei einen Brief, worin der Beschuldigte Selbstmordabsichten wegen finanzieller Probleme ankündigte.

Der Fall erinnerte an den Schützen von Macerata, der vor einem Monat auf offener Straße sechs afrikanische Migranten angeschossen und verletzt hat. Der 28-jährige Italiener mit rechtsextremen Sympathien wollte sich wegen des Todes einer 18-jährigen Italienerin rächen, deren Leiche von einem nigerianischen Migranten zerstückelt worden war. Im Fall von Florenz gebe es keinen rassistischen Hintergrund, betonte die Polizei. (APA, 5.3.2018)