"Ides of March" von der Wiener 1516 Brewing Company ist ein Märzenbock, gebraut von Braumeister Christian von der Heide.

Foto: Conrad Seidl

Die vor wenigen Wochen veröffentlichte Statistik des Brauereiverbands bescheinigt Österreich die Produktion von 5,4 Millionen Hektolitern "Lager/Märzenbier", das sind 64 Prozent des gesamten Ausstoßes.

Allerdings: Was die österreichische Statistik (und auch die Brauereien auf ihren Etiketten) Märzenbier nennt, wird anderswo nicht diesem Stil zugerechnet. Daher streiten die Braumeister um die internationale Anerkennung des Stils "Austrian Märzen" im Gegensatz zum "German Style Märzen".

Imperial Märzen

Noch komplizierter wird es, wenn man tiefer in die Literatur hineinliest: Da findet man etwa in den Aufzeichnungen des Wiener Bürgerspitals aus dem Jahr 1708 ein Märzenbier, das sicher mit unserem nichts zu tun hatte. Und noch im späten 19. Jahrhundert wird Märzen mit "Bockbier, nur nicht so süß" gleichgesetzt.

Das muss dem deutsch-kanadischen Braumeister Christian von der Heide vorgeschwebt sein, als er bei der Wiener 1516 Brewing Company "Ides of March" als "Imperial Märzen", also als Märzenbock, braute: rötlich-bernsteinfarben, karamelliger Duft, herber, aber durch Vollmundigkeit balancierter Trunk, retronasal Aromen von Kräutern und rotem Apfel. (Conrad Seidl, RONDO, 4.4.2018)