Rom – Nach einem Schiffsunglück im Mittelmeer werden nach Angaben Überlebender 21 Afrikaner vermisst. Die Menschen seien in der Nacht panisch geworden und das Schlauchboot sei fast gekentert, sagte ein junger Gambier nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Ankunft von 72 Flüchtlingen im sizilianischen Hafen Pozzallo am Dienstag. "Menschen sind ins Wasser gefallen", erzählte er.

Am Samstag hatte ein zypriotisches Handelsschiff die Menschen in internationalen Gewässern aufgelesen, wo 30 von ihnen an Bord eines kleinen Holzbootes und 42 in einem Schlauchboot ausharrten. Die Flüchtlinge wurde an das Hilfsschiff "Aquarius" der Organisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen übergeben, das sie nach Italien brachte.

5.300 Flüchtlinge in Italien an Land gegangen

Andere Überlebende erzählten, sie hätten gesehen, wie rund 90 Menschen vom gleichen Schlauchboot von der libyschen Küstenwache gerettet und nach Libyen zurückgebracht worden seien. "Wir wissen nicht genau, wie das passiert ist, aber Familien wurden getrennt und wir schauen, wie wir sie wieder zusammenbringen", sagte ein IOM-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind in diesem Jahr bisher 5.300 Flüchtlinge in Italien an Land gegangen, 66 Prozent weniger als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. Nach Angaben der IOM sind seit Anfang des Jahres mindestens 337 Menschen vor der libyschen Küste gestorben oder verschwunden, also einer pro 16 in Italien angekommenen Flüchtlingen. Im Vorjahreszeitraum betrug dieses Verhältnis noch eins zu 33. (APA, 6.3.20189