Skopje – Der mazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev hat in einem Korruptionsprozess wegen der Annahme angeblicher Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 160.000 Euro auf "nicht schuldig" plädiert. Es werde sich zeigen, dass die Anklage "absurd" sei, sagte Zaev am Dienstag nach der Anhörung in der Hauptstadt Skopje vor Journalisten.

Der Prozess hätte eigentlich bereits 2016 beginnen sollen, wurde aber mehrmals vertagt. Die Staatsanwalt wirft Zaev vor, im Jahr 2013 für die Privatisierung von Land Bestechungsgelder von einem Geschäftsmann in der Stadt Strumica gefordert zu haben. Bevor er Mitte 2017 Ministerpräsident wurde, hatte Zaev dort drei Amtszeiten als Bürgermeister absolviert.

"Bösartige Absichten"

"Wir werden beweisen, dass Zaev als Bürgermeister der Gemeinde Strumica die Straftat der Annahme von Bestechungsgeld verübt hat", sagte Staatsanwältin Valentina Bislimovska vor Gericht. Der Ministerpräsident unterstellte der Anklage "bösartige Absichten", um ihn von seiner politischen Arbeit abzuhalten.

2015 war ein Video an die Öffentlichkeit gekommen, in dem Zaev den Geschäftsmann Ivan Nikolov angeblich nach dem Bestechungsgeld fragte. Zaevs Anwalt sagte, zum Zeitpunkt des Gesprächs sie die Landprivatisierung schon beendet gewesen. Stattdessen sei es um eine Spende für eine Kirche gegangen. Es sei auch nie Geld überwiesen worden.

Nikolov wird als Zeuge im Prozess erwartet, erschien aber nicht zu der Anhörung am Dienstag. Als nächster Verhandlungstag ist der 19. März angesetzt. (APA, 6.3.2018)