Graz – Frauen in Graz organisieren und vernetzen sich nun "retro" im neu ins Leben gerufenen "Women's Action Forum". Die neun Initiatorinnen aus Kunst, Wissenschaft und Politik wollen sparten- und parteiübergreifend Institutionen von und für Frauen verbinden. Am Samstag fällt der Startschuss für ein Jahresprogramm mit dem Ziel Verankerung im Bewusstsein der Menschen.

Mit-Initiatorin Eva Taxacher vom Grazer Frauenservice schilderte im APA-Gespräch, dass die Idee im Oktober 2017 aufgekommen sei. Die Plattform habe sich seither entwickelt und ruft am Samstag, 10. März, den offiziellen Launch zu "365 Tage Programm" aus. Ihre acht Mitstreiterinnen sind Künstlerin Nayari Castillo, Christine Hirtl vom Frauengesundheitszentrum, Gabi Krautgartner -von der Beratungsstelle Tara, Margarethe Makovec vom Kunstverein , die Fotografinnen Maryam Mohammadi und Ulla Sladek, Veronika Spannring vom Verein Mafalda und die ehemalige Grünen-Abgeordnete Edith Zitz.

Spartenübergreifend zusammenfinden

"Retro" deshalb, weil es diese Form des "Sich-Organisieren" seit den 1970er-Jahren gebe, und weil sich "die Themen seit damals leider nur wenig geändert haben", geht aus dem gemeinsamen Manifest der Bewegung hervor. Die Ziele der Initiative sind ebenfalls darin dargestellt: Gemeinsam schaue man bei Sexismus, Rassismus und Homophobie nicht weg und hinterfrage Geschlechterstereotype. "Viele in den Vereinen haben das Gefühl, alleine vor sich hin zu arbeiten, aber wir wollen die Bestrebungen bündeln, verstärken und offen nach außen zeigen", erklärte Taxacher den Hintergrund.

Die Institutionen sollen über das "Women's Action Forum" spartenübergreifend noch mehr zusammenfinden – betont überparteilich und überkonfessionell. Bei zwei Vorbereitungstreffen mit etwa 100 Frauen und Männern haben man unter anderem auch schon Gespräche mit SPÖ-Organisationen geführt. Mit der ÖVP ebenso, wobei diese noch nicht konkret waren, so Taxacher.

Günstiger Zeitpunkt

Der Launch am Samstag sei als "Funke" zu sehen: "Wir wollen mehr werden und was nach den 365 Tagen ist, bleibt offen." Die Initiative richtet sich an alle, die sich mit dem Manifest identifizieren und sich beteiligen wollen: Das Forum möchte "zum gemeinsam kreativen und lustvollen Engagement aufrufen und dabei verbinden", geht weiter aus dem Manifest hervor. Der Zeitpunkt für ein "Women's Action Forum" sei so günstig wie schon lange nicht: "Wir feiern heuer 100 Jahre Frauenwahlrecht, das Frauenvolksbegehren läuft und Kampagnen wie #MeToo haben eine breite gesellschaftliche Debatte angestoßen", fassten die Initiatorinnen zusammen. (APA, 7.3.2018)