Bild nicht mehr verfügbar.

Ein 32-Jähriger wird nach einer Überdosis Opioide wiederbelebt.

Foto: Reuters/ Brian Snyder

Atlanta – Die Heroin- und Opioid-Epidemie greift in den USA weiter um sich: Zwischen Juli 2016 und September 2017 ist die Anzahl vermuteter Überdosisfälle in 45 Bundesstaaten um 30 Prozent angestiegen, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit.

"Wir stehen vor der Herausforderung, mit dieser sich rasant ausbreitenden Epidemie Schritt zu halten", erklärte die geschäftsführende CDC-Chefin Anne Schuchat. Neben der illegalen Droge Heroin gibt es auch einige andere Opioide, die als Betäubungs- und Schmerzmedikamente eingesetzt werden.

Welche Bundesstaaten besonders betroffen sind

Besonders betroffen ist dem Bericht zufolge der Mittlere Westen des Landes, wo ein Anstieg von 70 Prozent vermeldet wurde. Ein weiterer Brennpunkt sind demnach auch Großstädte: In 16 Bundesstaaten hat die Zahl der Betroffenen dort um 54 Prozent zugenommen.

Dem Bericht zufolge kamen zwischen Juli 2016 und September 2017 insgesamt 142.557 Menschen mit einer mutmaßlichen Opioid-Überdosis in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Zwischen dem dritten Quartal 2016 und dem dritten Quartal des Folgejahres nahm die Zahl um 30 Prozent zu.

Freizügiges Verschreiben seit 90ern

Insgesamt starben 2016 mehr als 42.000 Menschen an Opioiden – mehr als je zuvor. In mehr als 40 Prozent dieser Todesfälle habe es der CDC zufolge einen Zusammenhang mit einem verschreibungspflichtigen Opioid gegeben.

Viele Abhängige in den USA sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycodon in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er-Jahren wurden die Medikamente in den USA sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so groß sei. Das ist inzwischen widerlegt. (APA, dpa, 7.3.2018)