Frauen schwingen sich auf das Fahrrad, Männer in den Stau.

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Wien – Frauen sind in Österreich umweltfreundlicher in die Arbeit unterwegs als Männer. Während zwei Drittel der Männer mit dem eigenen Auto fahren, ist es bei den Frauen nur die Hälfte, berichtete der Verkehrsclub (VCÖ) am Mittwoch. Frauen nutzen deutlich häufiger Öffis, das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Nur bei den im Auto Mitfahrenden ist der Anteil bei beiden Geschlechtern recht ausgewogen.

"Würden Männer das gleiche Mobilitätsverhalten haben wie Frauen, dann gäbe es weniger Staus auf den Straßen und Österreich wäre seinen Klimazielen einen großen Schritt näher", betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März. Auch Alltagswege legen Frauen in allen Bundesländern mehr zu Fuß, mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen als Männer, geht aus der VCÖ-Analyse anhand von Daten des Verkehrsministeriums hervor.

Zu großer Autobedarf

Die Wienerinnen erledigen dabei sieben von zehn Alltagswegen mit Öffis, zu Fuß oder dem Fahrrad, die Vorarlbergerinnen immerhin fünf von zehn. Beim Radfahren haben die Vorarlbergerinnen die Nase vorne, Platz zwei nehmen die Salzburgerinnen vor den Radfahrerinnen in Niederösterreich und dem Burgenland ein. Am häufigsten hinter dem Autolenkrad sitzen die Kärntnerinnen. Sie legen 52 Prozent ihrer Alltagswege so zurück, die Burgenländerinnen 46 Prozent und die Oberösterreicherinnen 45 Prozent der Strecken.

80 Prozent der Teilzeitjobs entfallen auf Frauen, hob der VCÖ hervor. "Es braucht außerhalb der klassischen Pendlerzeiten mehr Bahn- und Busverbindungen. Zudem sollten alle regionalen Zentren gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sein. Der Aufholbedarf ist in vielen Regionen sehr groß", sagte Gansterer. Das Verkehrsangebot müsste an die sich verändernden Arbeitszeiten angepasst werden. (APA, 7.3.2018)