Peking – Inmitten der US-Androhung von US-Schutzzöllen für Stahl- und Aluminium-Importe hat China seine Ausfuhren so kräftig wie seit drei Jahren nicht mehr gesteigert. Die Exporte schnellten im Februar binnen Jahresfrist um 44,5 Prozent nach oben. Sie wuchsen damit rund drei mal so stark wie von Experten erwartet. Auch Chinas Ausfuhren in die USA legten auf Jahressicht zu.

US-Präsident Donald Trump könnte noch in dieser Woche einen Erlass für Schutzzölle auf Stahl und Aluminium unterzeichnen. Mit den bei seinen Handelspartnern kritisierten Maßnahmen nimmt er neben der Europäischen Union (EU) vor allem China ins Visier, die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft.

Weniger Importe als erwartet

Der von Trump kritisch beäugte Handelsüberschuss der Volksrepublik stieg von Jänner bis Februar um 66 Prozent auf 33,74 Mrd. Dollar (27,17 Mrd. Euro). Zwar legten auch die Einfuhren nach China zu. Mit einem Plus von 6,3 Prozent fiel das Import-Wachstum aber niedriger aus als erwartet und blieb auch weit hinter der Entwicklung im Jänner zurück. Allerdings schwanken die chinesischen Konjunkturdaten zu Jahresbeginn häufig stark wegen der Neujahrsfeiertage, die dieses Jahr auf Mitte Februar und 2017 auf Ende Jänner fielen.

Doch auch über die beiden Monate hinweg betrachtet stiegen die Ausfuhren: Sie legten im Jänner und Februar insgesamt um 24,4 Prozent zu nach vier Prozent vor Jahresfrist. Die Importe wuchsen nach Angaben der chinesischen Zollbehörde vom Donnerstag um 21,7 Prozent.

Chinas Überschuss im Handel mit den USA lag im Februar mit rund 20,9 Mrd. Dollar zwar unter dem Wert vom Jänner, aber über dem Wert des Vorjahres. Erst am Mittwoch hatte Trump China aufgefordert, einen Plan zum Abbau des chinesischen Überschusses im Handel mit den USA vorzulegen. 2017 war der US-Fehlbetrag im Handel mit China auf den Rekordwert von rund 375 Mrd. Dollar gestiegen. (APA, 8.3.2018)