Bereits 2017 lieferte Uber 2.000 Kisten Budweiser-Bier mit einem selbstfahrenden Lkw aus.

Foto: Uber

San Francisco – Autonomes Fahren nimmt immer konkretere Formen an. Uber dürfte bereits seit Monaten selbstfahrende Lkws zum Warentransport über die Highways des US-Bundesstaats Arizona schicken. Der Fahrdienstleister setze seine autonomen Trucks dabei erstmals kommerziell ein, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf das Unternehmen. Einsatzgebiet sind demnach eher unkomplizierte Autobahnabschnitte.

Ganz so spektakulär, wie es im ersten Moment klingt, ist die Situation aber noch nicht. Ein Lkw-Fahrer sitzt in der Kabine, um im Notfall eingreifen zu können. Auch Abholung und Auslieferung der Waren beim Kunden werden nach wie vor von Menschenhand erledigt. Ubers angekündigtes Ziel sei es allerdings, gänzlich auf Menschen in der Fahrerkabine zu verzichten. Die Lkws sollen Langstrecken eigenständig zurücklegen. Menschen kämen somit nur noch auf der "letzten Meile" zum Einsatz.

Uber Advanced Technologies Group

Uber Freight

Auf lange Sicht träumt man bei Uber von Warenumschlagplätzen. Dort sollen Güter – von Menschen – verladen werden und in weiterer Folge von einem selbstfahrenden Lkw in die nächste Stadt transportiert werden, zu einem anderen Umschlagplatz. Die Waren werden dort ebenso von Menschen übernommen und zum Endziel gebracht. Aktuell werden zwei dieser sogenannten "transfer hubs" für Uber Freight, den Frachtdienst des Unternehmens, betrieben – einer an der Grenze zu New Mexico, der andere an der Grenze zu Kalifornien.

"Mit dieser Technologie können wir viele Probleme der Branche lösen. Das Lkw-Geschäft ist ein natürliches Ziel der Automatisierung", sagt Alden Woodrow, Produktmanager für die autonomen Trucks bei Uber. Überdies könnten autonom fahrende Trucks länger unterwegs sein als jene mit menschlichen Fahrern. Das Unfallrisiko werde gesenkt, da Müdigkeit und Konzentrationsschwächen ausfielen. Und schlussendlich sei es auf Dauer eine günstigere Alternative, meint Woodrow.

Darüber hinaus gibt sich das Unternehmen aus San Francisco nicht besonders gesprächig: Wie viele Trucks im Einsatz sind, wie viele Kilometer diese bisher zurückgelegt haben und wie oft der Fahrer eingreifen musste – all diese Fragen bleiben unbeantwortet.

2.000 Kisten Budweiser

Bereits vor etwas mehr als einem Jahr hatte Uber erstmals mit einer PR-Aktion zu seinen selbstfahrenden Trucks aufhorchen lassen. Damals wurden 2.000 Kisten Budweiser-Bier in Colorado von einem derartigen Lkw ausgeliefert. Der selbstfahrende Truck entstand in Zusammenarbeit mit Otto, einem Start-up, das Uber 2016 gekauft hatte. Otto wurde von einem ehemaligen Google-Ingenieur gegründet. (and, 8.3.2018)