Geräte wie das iPhone X sind ohne Anleitung kaum zu reparieren.

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Nutzer könnten sich beim Öffnen von Geräten verletzen und bei Beschädigungen des Akkus könnte Brandgefahr drohen – so argumentieren Hersteller wie Apple oder IBM, wenn Nutzer und freie Reparaturdienste nach mehr Rechten verlangen. Konkret geht es um das "Right to Repair" ("Recht auf Reparatur"), das in den USA nun schon seit einiger Zeit Thema ist.

Nachdem es bereits in einigen Bundesstaaten entsprechende Vorstöße gibt, ist die Debatte politisch nun auch in Kalifornien – und damit der Heimat zahlreicher Tech-Riesen – angekommen. Die demokratische Abgeordnete Susan Talamantes Eggman hat einen Gesetzesentwurf eingebracht.

Anleitungen und Ersatzteile für alle

Der Vorschlag stimmt mit anderen Vorstößen für ein entsprechendes Recht überein. Er sieht vor, dass Gerätehersteller künftig liberaler mit Reparaturanleitungen und Ersatzteilen umgehen müssen. Diese sollen nicht mehr ausschließlich eigenen Servicemitarbeitern und offiziellen Partnern zur Verfügung stehen, sondern auch freien Reparaturdienstleistern und Privatkunden.

Eggman argumentiert ihren Vorstoß nicht nur mit Kundenrechnen, sondern auch mit Umweltschutz, zumal Reparaturen bei Apple und Co. nach Ablauf der Garantiezeit sehr teuer werden können. "Diese Unternehmen profizieren auf Kosten unserer Umwelt und Geldbörsen, während wir eine Wegwerfgesellschaft werden, die jährlich über sechs Millionen Tonnen an Elektronik entsorgt."

Steigendes Interesse seit Kontroverse um iPhone-Akkus

Unterstützt wird sie bei ihrem Vorhaben von der Konsumentenrechtsorganisation Consumers Union. Kalifornien ist der mittlerweile achtzehnte Staat, in dem ein "Right to Repair"-Gesetzesentwurf auf der Agenda landet.

Laut einer Umfrage der Consumers Union hat das Interesse an dem Thema in den letzten Monaten zugenommen, wozu insbesondere die Diskussion rund um Akku-Probleme und softwareseitige Leistungsdrosselung bei neueren iPhones ausschlaggebend war. (gpi, 08.03.2018)