Es tut sich was in der Weltwirtschaft. Kaum hat man sich an ständig nach oben korrigierte Wachstumserwartungen, Beschäftigungsanstieg und Konsumfreude gewöhnt, da tauchen schon wieder ein paar Wolken am Konjunkturhimmel auf. Sie sind zwar noch ziemlich weit weg, doch je nach meteorologischer Strömung kann sich da rasch ein Gewitter zusammenbrauen. Einer, der seine klimatologische Einflussnahme bereits unter Beweis gestellt hat, sitzt im Weißen Haus. Er hat das Zeug dazu, das ökonomische Hoch in ein Tief zu verwandeln.

Ist es eine Übertreibung, wenn man in den von Donald Trump angezettelten Handelsstreitigkeiten eine Gefahr für die Weltwirtschaft sieht? Die von Strafzöllen bedrohten Stahl- und Aluminiumexporte in die USA liegen ja nur im Promillebereich der Importe der Vereinigten Staaten. Doch Unternehmen reagieren ziemlich allergisch auf klimatische Störungen, und in der aktuell heiklen Lage könnte die Stimmung rasch kippen. Dazu trägt bei, dass die aktuellen Wetterprognosen ziemlich optimistisch sind. Ein näherer Blick auf jüngste volkswirtschaftliche Daten lässt eine gewisse Skepsis angebracht erscheinen. Diverse Barometer, bei denen Manager über die Auftragslage oder die Auslastung ihrer Unternehmen befragt werden, haben sich in den letzten Monaten etwas abgekühlt. Die deutsche Industrie beispielsweise produzierte im Jänner – zum zweiten Mal in Folge – weniger als im Vormonat.

Schon gegen Jahresende 2017 hat sich gezeigt, dass der Konjunkturmotor in der Eurozone nur dank des boomenden Außenhandels brummt. Wenn Trump es regnen lässt, reagieren Betriebe rasch verschnupft und drosseln Investitionen. Zwar würde die US-Wirtschaft von der eigenen Politik am stärksten durchnässt, doch anscheinend werden derartige Kollateralschäden in Kauf genommen: Hauptsache, es gibt ein ordentliches Donnerwetter.(Andreas Schnauder, 9.3.2018)