Russische Soldaten am Checkpoint Wafideen.

Foto: APA/AFP

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Hilfskonvoi erreichte am Freitag die Stadt Douma in der Ostghouta.

Foto: REUTERS/ Bassam Khabieh

Duma/Damaskus – Die syrische Armee hat am Sonntag ihre Offensive in der umkämpften Rebellenenklave Ostghouta bei Damaskus fortgesetzt. Am Samstag trennte die Armee die größte Stadt der Enklave, Douma, von der übrigen Region ab, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit.

Den Angaben der Beobachtungsstelle zufolge kontrollierten die syrischen Truppen am Samstag die Straße, die Douma mit Harasta im Westen und mit dem Ort Misraba im Süden verbindet. Den Truppen sei es somit gelungen, Ostghouta in drei Teile aufzuspalten: Duma und seine Umgebung im Norden, Harasta im Westen sowie die übrigen Orte im Süden.

Straßen menschenleer

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete am Nachmittag aus Duma, die Stadt werde aus der Luft sowie mit Artillerie angegriffen. Die mit Trümmern übersäten Straßen seien menschenleer. Wegen der gefährlichen Sicherheitslage kämen Krankenwagen mit Verletzten nur mit Mühe an ihr Ziel.

Laut der Beobachtungsstelle, die den Rebellen nahesteht und ihre kaum nachprüfbaren Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht, kontrolliert die Armee mittlerweile mehr als die Hälfte von Ostghouta. Bewaffnete Islamisten und Jihadisten beschießen von dort aus Wohnviertel in Damaskus. Seit dem Beginn der Offensive syrischer Regierungstruppen auf Ostghouta vor rund drei Wochen sind dort nach Angaben der Beobachtungsstelle 1.031 Zivilisten, darunter 219 Kinder, getötet worden.

Die humanitäre Lage in Ostghouta ist seit langem katastrophal, es fehlt an Medikamenten, viele Kinder leiden Hunger. Am Freitag verließen 13 jihadistische Kämpfer und ihre Familien das Gebiet in einem Bus. Es handelte sich um Mitglieder von Hajat Tahrir al-Sham (HTS). Das Bündnis wird vom ehemalige syrischen Al-Kaida-Ableger, der Al-Nusra-Front, beherrscht. (APA, AFP, 11.3.2018)