Darum geht es: Als ein Rentner seine demenzkranke Frau tötet, sehen sich die Bremer Ermittler Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) mit einem gesellschaftlichen Tabuthema konfrontiert. Der Gutachter Carsten Kühne führt die Ermittler Schicht um Schicht in die Welt von Pflegenden ein, die sich aufopferungsvoll um ihre Angehörigen kümmern. Doch in einer Pflegestruktur, die am eigenen System krankt, stockt den Kommmissaren angesichts der Ungerechtigkeit und der persönlichen Schicksale der Atem.

Foto: ORF/ARD/Christine Schröder

Ambivalent fällt das Resümee von Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD aus: "Im Idealfall bietet ein 'Tatort' ja eine spannende Mörderjagd und greift ein gesellschaftlich relevantes Thema auf. Der zweite Punkt wird in diesem 'Tatort' übererfüllt, die Szenen aus dem Pflegewahnsinn zwischen Zeit- und Geldknappheit gehen unter die Haut. Aber es ist kein Krimi, sondern ein starker Film über das Altsein und Schwachwerden, in den die Kommissare mit einer grottenschlechten Ermittlung noch reingepappt wurden."

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Recht angetan von der Folge zeigt sich "Tatort"-Kritiker Christian Buß bei "Spiegel Online": "8 von 10 Punkten. Dieser 'Tatort' geht sehr viel weiter als andere Fernsehstücke. Zum einen erzählt er die Themen Betreuung, Pflege und Tod als zwischenmenschliche Dramen, zum anderen zeigt er eine Gesellschaft, in der würdevolles Sterben oftmals als Luxusangelegenheit erscheint."

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So relevant das Thema Pflege auch sei, aber Barbara Möller sieht auf welt.de in dem Film einen "furchtbaren Kitsch" und schreibt: "Das will niemand kleinreden, aber leider hat der Krimi, den die Bremer vor diesem Hintergrund gemacht haben, etwas Dickaufgetragenes, Dozierendes und im Effekt Bleiernes." (red, 11.3.2018)

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