Teheran/Istanbul – Ein türkisches Privatflugzeug mit elf Menschen an Bord ist Medienberichten zufolge im Süden des Iran abgestürzt. Bei den Insassen handle es sich ausschließlich um Frauen, berichteten mehrere Fernsehsender und die Zeitung "Hürriyet". Die Maschine kam aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und war auf dem Weg in die Türkei. Zur Absturzursache wurde zunächst nichts bekannt.

Nach Angaben türkischer und iranischer Behördenvertreter waren drei Crew-Mitglieder und acht Passagiere an Bord. Die Maschine startete demnach im Emirat Sharjah und war auf dem Weg nach Istanbul. Sie sei in der bergigen und abgelegenen Region Backtiari in der Provinz Chahar Mahal rund 400 Kilometer südlich von Teheran abgestürzt.

Firmen-Flugzeug

Das Flugzeug sei vom Radar verschwunden, nachdem der Pilot darum gebeten habe, die Flughöhe verringern zu dürfen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde OIAC. Laut Tasnim stürzte die Maschine vom Typ Challenger 604 des kanadischen Herstellers Bombardier um 18.45 Uhr (Ortszeit, 16.15 Uhr MEZ) ab.

Der türkische Fernsehsender NTV berichtete unter Berufung auf das türkische Verkehrsministerium, das Flugzeug sei im Besitz der Istanbuler Basaran Holding Company gewesen. Diese ist im Energie-, Bau- und Tourismussektor tätig. Unter den Passagieren war den Medienberichten zufolge Mina Basaran, Tochter des türkischen Unternehmers Hüseyin Basaran.

Junggesellinenabschied in Emiraten

Die 28-jährige Basaran war den Medienberichten zufolge mit Freundinnen in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen, um ihren Junggesellinnen-Abschied zu feiern. Nur einen Tag zuvor hätten die acht Frauen Fotos in sozialen Netzwerken gepostet, die sie in Dubai zeigten. Ein anderes Foto zeige demnach Basaran, die seit 2013 dem Vorstand des väterlichen Konzerns angehöre, beim Boarding derselben Bombardier-Maschine in Istanbul. Demnach war sie seit Oktober verlobt.

Laut "Hürriyet" wurde die Maschine von einer ehemaligen Luftwaffenpilotin gesteuert – einer der ersten in der Türkei. Die andere habe zuvor für Turkish Airlines gearbeitet. Laut der Nachrichtenagentur WAM waren unter den Passagieren auch zwei Spanierinnen. Der Chef der iranischen Zivilluftfahrtbehörde, Reza Jafarzadeh, bestätigte, dass acht Passagiere und drei Besatzungsmitglieder an Bord waren.

Abgelegene Gegend

Der Chef des iranischen Roten Halbmonds, Morteza Salimi, deutete an, dass es nur wenig Überlebenschancen für die Menschen an Bord gebe. Am Montag würden "so bald wie möglich zwei Hubschrauber entsandt, um das Wrack und die Leichen zu suchen". Iranischen Medienberichten zufolge machten sich bereits Rettungskräfte auf dem Landweg auf die Suche. Allerdings ist das Flugzeug den Berichten zufolge in einer eher abgelegenen Gegend in der Region des Helen-Bakhtiar-Bergs im Sagros-Gebirge abgestürzt. Es gebe starke Niederschläge, die Maschine liege in einem verschneiten Gebiet.

Erst am 18. Februar war ein Flugzeug der iranischen Airline Aseman im Sagros-Gebirge abgestürzt. Alle 66 Menschen an Bord kamen ums Leben. Wegen der schweren Zugänglichkeit zum Unglücksort ist die Bergung der Leichen noch immer im Gange. (APA, 12.3.2018)