In der Stadt Kamishli im Osten Syriens demonstrierten Kurdinnen und Kurden für ihre Verbündeten im Westen des Landes.

Foto: APA / AFP / Delil Souleiman

Damaskus – Angesichts des Vormarschs der türkischen Streitkräfte im Nordwestens Syriens versuchen nach Angaben von Aktivisten Hunderte Zivilisten aus der Stadt Afrin zu fliehen. Wie der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Montag mitteilte, fanden bereits rund 2.000 Zivilisten Zuflucht im Nachbarort Nubul. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind aus dem Ausland nicht zu überprüfen. Sie bezieht sich auf ein dichtes Informantennetzwerk in Syrien, ihre Angaben haben sich in der Vergangenheit oft, aber nicht immer als korrekt erwiesen.

Hunderte weitere versuchten derzeit, wegen des drohenden Angriffs der türkischen Armee aus Afrin zu fliehen. Am Wochenende waren die türkischen Streitkräfte bis kurz vor die kurdisch kontrollierte Stadt vorgerückt. Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hatte erklärt, Afrin und danach Manbij, Kobane und weitere Orte würden "von Terroristen gesäubert".

Die Türkei geht seit Jänner in der Region Afrin militärisch gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) vor, die sie wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung empfindet. (APA, 12.3.2018)