FPÖ-Chef Strache macht sich mit seiner Verurteilung des Nationalsozialismus nicht nur Freunde.

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Einige Beispiele für die Kritik an den Aussagen von Strache.

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Mit einem Staatsakt hat das offizielle Österreich am Montag des "Anschlusses" an Nazideutschland vor 80 Jahren gedacht. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach sich in der Hofburg gegen jegliches Vergessen und für eine Stärkung der Demokratie aus. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte vorrangig jeglichen Antisemitismus.

"Kein Verständnis und keine relativierenden Worte"

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) kommentierte auf Facebook die Ereignisse jener Tage ebenfalls klar und deutlich: "Für die NS-Verbrechen kann und darf es kein Verständnis, keine relativierenden Worte und schon gar keine Rechtfertigung geben." Das Posting kam bei Teilen seiner Gefolgschaft allerdings nicht besonders gut an. Ein regelrechter Shitstorm folgte, in dem die Verbrechen des Nazi-Regimes relativiert wurden – teilweise in typisch rechtsextremer Tonalität.

Das Posting von Heinz-Christian Strache löste einen Shitstorm aus.

"Der Mist ist über 70 Jahre her. Außerdem stellt sich die Frage, ob das auch wirklich alles so abgelaufen ist, wie es immer erzählt wird. Und was ist mit den Kriegsverbrechen der Aliierten?", meint etwa ein Kommentator. Einen anderen "kotzt diese ewige Schuldgefühlseintrichterung richtig an ..." Ein weiterer Gefolgsmann tönt: "Ich habe keinen vergangenenheits Schuldkomplex !!!"

"Gehts euch noch gut????"

Der Vizekanzler wird von seinen Facebook-Fans auch ermahnt: "herrschaften, i bin zu gar nix verpflichtet!!! mahnungen auch nicht brauch!!! gehts euch noch gut???? Oder "Wir, wurden und werden immer wieder an diese Zeiten erinnert. Und Sie wissen selbst, dass gewisse Organisationen mit den zugeteilten Steuergeldern ganz gut damit leben. Ich sage, es muss endlich, Himmel noch mal, Schluß sein mit diesen ewigen Schuldzuweisungen. Ich habe genug davon." Die Rechtschreibung wurde von den Postings übernommen.

Nicht der erste Shitstorm

Mit 773.900 Fans verfügt Strache über einen der größten Facebook-Auftritte Österreichs, den er nutzt, um seine Politik zu verbreiten. Zudem betont die FPÖ immer wieder die Wichtigkeit von Meinungen, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Seit der Regierungsbeteiligung der FPÖ weht für sie allerdings manchmal ein schärferer Wind. Ende Jänner kassierte Strache einen Shitstorm, als er den Antisemitismus in den eigenen Reihen verurteilte. (sum, 13.3.2018)