Cora heißt das erste selbstfliegende Taxi von Kitty Hawk.

Foto: Kitty Hawk

Im Jahr 2016 machte ein Bericht die Runde, der für einige verblüffte Reaktionen sorgte: Niemand geringerer als Google-Gründer und Alphabet-Chef Larry Page stehe hinter einem geheimen Startup, das eine Zielsetzung verfolgt, die einem Science-Fiction-Film entnommen sein könnte: Fliegende Autos zu entwickeln. Über die kommenden Jahre sickerten nur wenige zusätzliche Details durch, nun wird dieser Stealth-Modus aber offiziell beendet.

Startschuss

Unter dem Namen Cora hat die Firma Kitty Hawk die erste Version ihrer fliegenden Taxis enthüllt. Parallel dazu beginnt der offizielle Testbetrieb in Neuseeland, wie Firmenchef Sebastian Thrun in einem Blogposting ankündigt. Laut einem Bericht der New York Times soll noch eine gemeinsame Ankündigung von Larry Page und der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern folgen, in der die Rahmenbedingungen, unter denen der Test läuft, weiter erläutert werden sollen.

Kitty Hawk

Das Flugtaxi ist mit zwölf Rotoren ausgestattet, und kann dadurch vertikal starten, eine Landebahn ist somit also nicht vonnöten. In der Luft selbst kommt ein einzelner Propeller zum Einsatz, der "Cora" in Höhen zwischen 150 und 900 Metern mit bis zu 180 km/h ans Ziel bringt. Die maximale Reichweite ist mit 100 Kilometer derzeit allerdings noch stark begrenzt, wobei maximal zwei Personen transportiert werden können. Für den Notfall ist ein Fallschirm eingebaut, über den das Flugtaxi auch gelandet werden kann, wenn sämtliche der Elektromotoren ausfallen.

Selbstfliegend

Für die Steuerung sind drei unabhängige Bordcomputer zuständig, die die komplette Steuerung übernehmen – das Taxi fliegt also komplett autonom und somit ohne Pilot. Die notwendige Expertise für die Software bringt nicht zuletzt Projektleiter Thrun ein, der zuvor maßgeblich an der Entwicklung von Googles selbstfahrenden Autos beteiligt war, die mittlerweile in die Firma Waymo ausgelagert wurden. Trotz all dieser Google-Verbindungen handelt es sich bei Kitty Hawk übrigens um ein vollständig unabhängiges Unternehmen.

Das Ziel von Kitty Hawk ist es innerhalb von drei Jahren einen kommerziellen Flugbetrieb aufzunehmen, schreibt die New York Times. Die Test sollen dabei nicht zuletzt dazu dienen, eine offizielle Zertifizierung zu erhalten. Die neuseeländische Premierministerin Ardern betont wiederum, das man mit der Kooperation ein Zeichen setzen wolle, dass die Türen Neuseelands für Leute offen stünden, die großartige Ideen in die Wirklichkeit umsetzen wollen.

Hintergrund

Kitty Hawk ist nicht der einzige Hersteller, der derzeit an selbstfliegenden Lufttaxis arbeitet. So hatten etwa Uber Elevate und EHang in der Vergangenheit bereits entsprechende Konzepte vorgezeigt. Einen realen Betrieb konnte davon aber bisher noch niemand aufnehmen. (apo, 13.3.2018)