Es wird wieder zu spannenden Szenen kommen: Salzburg vs. Dortmund.

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Dortmund – Borussia Dortmund will die Kritiker am Donnerstag (21.05 Uhr/live Puls 4) wieder einmal verstummen lassen. Trainer Peter Stöger kennt die Erwartungshaltung beim deutschen Fußball-Traditionsclub. Trotz der 1:2-Heimniederlage im Europa-League-Hinspiel gegen Red Bull Salzburg ist der Anspruch der Dortmunder der Einzug ins Viertelfinale.

Stöger hat seinen Optimismus trotz der matten Darbietung vergangene Woche nicht verloren. "Die Salzburger haben das gut gemacht, aber wir haben es zu einem großen Teil auch selbst zu verantworten, dass wir das Spiel verloren haben – zurecht auch verloren haben", meinte der Wiener. "Zuversichtlich macht mich, dass ich sehe, dass wir Phasen im Spiel haben, die richtig gut sind."

Beim knappen 3:2-Heimsieg am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt etwa, den "Joker" Michy Batshuayi erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fixiert hatte. Über die volle Distanz vermochten die Dortmunder aber einmal mehr nicht zu überzeugen. "Die Erwartungshaltung ist eine richtig große hier in Dortmund", sagte Stöger am Tag danach beim Training. "Die Frage ist, ob die Jungs das momentan so erfüllen können oder nicht."

Stöger hatte die kriselnde Mannschaft Mitte Dezember auf Tabellenplatz acht übernommen. Seither ging es zumindest in der Liga bergauf. Von elf Partien unter dem 51-Jährigen ging keine verloren. Dortmund liegt als Tabellendritter weiter in den Champions-League-Rängen. Überzeugenden Fußball hat der BVB aber höchstens phasenweise geboten.

"Wir sind richtig in der Kritik gefühlt – so geht es den Jungs halt auch", erklärte Stöger die angespannte Stimmungslage. "Wir haben aber seit Mitte Dezember kein Meisterschaftsspiel verloren. Das ist jetzt nicht so eine einfache Situation." Der eine Spieler gehe lockerer mit den öffentlichen Ansprüchen um, andere würden etwas mehr darüber nachdenken.

Für Batshuayi zumindest dürfte der Auftritt gegen Frankfurt ein Schub gewesen sein. Der Belgier, im Winter statt des zu Arsenal abgewanderten Pierre-Emerick Aubameyang von Chelsea gekommen, erzielte seine Pflichtspieltore sechs und sieben für den BVB. Stöger hatte den 24-Jährigen auf die Bank gesetzt, um nach davor fünf Partien ohne Treffer etwas Druck von ihm zu nehmen. In Salzburg darf er wieder in der Startformation erwartet werden.

Die Dortmunder reisen am Mittwoch an. Das Abschlusstraining in der Red Bull Arena steht um 18.00 Uhr auf dem Programm. Unterstützt wird der BVB am Spieltag von 1.500 Auswärtsfans. Das Stadion ist mit insgesamt 29.520 Besuchern seit vergangener Woche ausverkauft. Es wird die größte Kulisse in einem Pflichtspiel der seit 2005 währenden Red-Bull-Ära in Salzburg.

Stöger würde nur zu gerne die Wende gelingen. Von seinen bisher 15 Duellen mit den Bullen als Trainer hat er nur eines gewonnen. "Wir werden eine richtig gute Leistung brauchen in Salzburg", meinte der frühere ÖFB-Teamspieler. Es gebe aber "Hoffnung, das mit dem Spielverlauf hinzubekommen". Ein frühes Tor könnte helfen. Bei allen kritischen Stimmen hat Dortmund den fünften Viertelfinal-Einzug in den jüngsten sechs Europacup-Saisonen noch immer fest im Visier. (APA, 13.3.2018)