Französische Forscher konnten zeigen, dass das Vorhandensein der für Alzheimer typischen Amyloid-Plaques keinen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten hat – zumindest, was den Beobachtungszeitraum von 30 Monaten betrifft.

Die kürzlich in der Fachzeitschrift "Lancet neurology" veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass das Gehirn von Patienten, die solche Hirnläsionen aufweisen, diese zunächst kompensieren kann. Allerdings gelte dies nur für Probanden, die noch keine kognitiven Beeinträchtigungen hatten.

Keine signifikanten Veränderungen

Zu Beginn der sogenannten INSIGHT-preAD-Studie wiesen 28 Prozent der Teilnehmer Läsionen im Gehirn auf, auch wenn sie keine Symptome der Alzheimer-Erkrankung zeigten. Bei Tests zur kognitiven Kompetenz wie Gedächtnis, Sprache und Orientierung sowie bei Funktions- beziehungsweise Verhaltenstests gab es keinen Unterschied zwischen den sogenannten "Amyloid-positiven"- und den "Amyloid-negativen"-Patienten.

Auch zwei Jahre nach Beginn der Studie konnten die Forscher keine signifikanten Veränderungen zwischen den beiden Patientengruppen sowohl für alle beobachteten verhaltensbezogenen, kognitiven und funktionellen Marker als auch bei der Neurobildgebung feststellen.

Kompensationsmechanismus

Das Elektroenzephalogramm zeigte allerdings bei Patienten mit Läsionen eine Veränderung der elektrischen Aktivität der vorderen Regionen des Gehirns. Das passiere deshalb, um die Gedächtnisleistung zu erhalten, lautet die Interpretation der Wissenschafter.

Die Forscher schlussfolgern daraus, dass das Vorhandensein von zerebralen Amyloid-Läsionen nicht zwangsläufig zu kognitiven, morphologischen, metabolischen oder funktionellen Veränderungen bei Patienten mit diesen Läsionen führt. (red, 14.3.2018)