Brüssel – Die Europäische Union hat die schwarze Liste der Steueroasen ein weiteres Mal umgebaut. Bahrain, die Marshallinseln und St. Lucia wurden laut einer Mitteilung des Europäischen Rats von der Liste entfernt. Die Bahamas, die US-Jungferninseln sowie Saint Kitts und Nevis wurden hingegen neu aufgenommen.

Die EU-Länder hatten vor drei Monaten nach langem Tauziehen eine Liste mit insgesamt 17 Ländern gebilligt, die nach ihrer Ansicht Steuertrickser unterstützen. Seitdem wurde die Aufzählung aber immer kleiner, übrig blieben nur neun Länder.

Britisches Überseegebiet auf grauer Liste

Wie die Süddeutsche Zeitung am Dienstag berichtete, hätten neben den amerikanischen ursprünglich auch die britischen Jungferninseln auf der Liste landen sollen. Großbritannien dürfte dies durch multilaterale Gespräche erfolgreich abgewendet haben. Das britische Überseegebiet landete nur auf der sogenannten grauen Liste. Die dort gelisteten Staaten halten sich in Steuerfragen nicht an EU-Standards, haben sich aber bereiterklärt, ihre Praktiken zu ändern. Auf den Jungferninseln sind mehr als eine halbe Million Briefkastenfirmen registriert.

Für Aufsehen sorgte besonders die Streichung von Panama im Jänner. Der mittelamerikanische Staat kam vor zwei Jahren wegen der Enthüllungen in den "Panama Papers" über die Geschäfte einer Steuerkanzlei, die Kunden beim Verstecken von Geld vor dem Fiskus half, in die Schlagzeilen. Der Skandal war einer der Auslöser für die Schaffung der Liste. (APA, red, 13.3.2018)