Das MATISSE-Instrument hat seine ersten Beobachtungen am Very Large Telescope Interferometer (VLTI) am Paranal-Observatorium der ESO im Norden Chiles erfolgreich durchgeführt.

Foto: ESO

12 Jahre wurde an ihm gebaut, nun wurden mit dem neuen Matisse-Instrument der Europäischen Südsternwarte ESO im Norden Chiles erstmals astronomische Beobachtungen durchgeführt. Das nach Angaben der ESO leistungsfähigste interferometrische Instrument der Welt konnte erste Sterne vermessen, unter anderem Sirius, Rigel und Beteigeuze. Damit ist der Grundstein gelegt, um Sterne in verschiedenen Stadien ihres Lebens, die Entstehung von Planeten und die Umgebung extrem massereicher Schwarzer Löcher in Galaxien genauer zu untersuchen.

Das am Very Large Telescope Interferometer installierte Multi AperTure mid-Infrarot SpectroScopic Experiment (Matisse) beobachtet infrarotes Licht. Durch die Nutzung von mehreren Teleskopen gleichzeitig entstehen detailliertere Bilder von Objekten, als sie mit jedem existierenden oder geplanten Einzelteleskop bei diesen Wellenlängen erzielt werden können.

Komplexe Technik

Das Gerät wurde unter der Leitung des Observatoire de la Côte d'Azur und mit Beteiligung mehrerer Europäischer Institute, darunter das Institut für Astrophysik der Universität Wien, entwickelt. "Die Lichtwege zwischen vier Teleskopen auf Tausendstel Millimeter auszugleichen ist alleine schon eine Spitzenleistung, dieses Problem auch noch bei so langen optischen Wellenlängen zu lösen, wo Optik und Detektoren viel komplexer sind, ist wirklich herausragend", freut sich Josef Hron, der Projektverantwortliche in Wien.

Das Instrument fokussiert auf junge Sterne, um die sich Planeten bilden und untersucht Sterne in späteren Stadien ihres Lebens sowie die Umgebung Schwarzer Löcher in den Zentren von Galaxien. Die ersten Beobachtungen mit den VLTI-Hilfsteleskopen hatten einige der hellsten Sterne am Nachthimmel zum Ziel, darunter Sirius, Rigel und Beteigeuze. Damit konnten die Wissenschafter die Funktion von Matisse eindrucksvoll demonstrieren. (red, 13.3.2018)