Wien – Bei Laudamotion könnte es schon bald einen Kollektivvertrag (KV) geben, der die Anstellungen bei einer Leiharbeitsfirma obsolet machen soll. Karl Dürtscher von der Gewerkschaft GPA-djp, der mit Niki Lauda und der Wirtschaftskammer diesbezüglich am Verhandlungstisch sitzt, ist zuversichtlich, in den nächsten Wochen zu einem Abschluss zu kommen. Bei wie vielen Mitarbeitern der KV schlussendlich zur Anwendung kommen wird, ist noch offen.

Der neue KV wurde durch die Pleite von Niki notwendig. Aber auch sonst hätte Laudamotion einen neuen, eigenen KV gebraucht, weil jener von Niki zuletzt im Jänner 2017 abgeschlossen wurde und Adaptierungen wie die Valorisierung notwendig gewesen wären, sagt Dürtscher. Auch die Blockzeiten seien bei den aktuellen Gesprächen ein Thema. Der Laudamotion-KV werde jenem von Niki beruhen; der galt bisher als der für Unternehmen günstigste in der Branche.

Eurowings und AUA in Wartestellung

Bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings wird aktuell ebenfalls erstmals über einen KV verhandelt. Noch vor Ostern soll es einen neuen Verhandlungstermin geben, sagt Vida-Gewerkschafter und AUA-Flugbegleiter Johannes Schwarcz zum STANDARD. Hier fange man auf einem "weißen Blatt Papier" an. Damit sich die Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht wiederholen, wollen man "Absicherungsmechanismen", um Betriebsübergänge wie seinerzeit von der AUA zur Tyrolean zu verhindern. Aktuell haben die Mitarbeiter Einzelverträge. Eurowings Europe hat seinen Sitz in Wien.

Bei der AUA selbst soll sich am Mittwoch entscheiden, wie es weitergeht. Betriebsratsintern gibt es ein Meeting. In der Vorwoche musste eine Betriebsversammlung abgesagt werden, weil der Betriebsratsvorsitzende ebenso wie seine Stellvertreterin kurzfristig krank wurde. Das hatte zur Folge, dass zahlreiche Flüge ausfielen oder verspätet waren. Die AUA kostete die kurzfristige Absage dem Vernehmen nach rund 300.000 Euro. (Claudia Ruff, 13.3.2018)