Die Kälte in Skandinavien tut dem Glück keinen Abbruch. Tauchen in gefrorenen Seen scheint die Herzen nicht nur schneller, sondern auch höher schlagen zu lassen.

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Glück ist ein subjektives Empfinden, für das die Rahmenbedingungen nicht unwesentlich sind. Die Forschung widmet sich schon länger dem Thema Glück, um dem Bruttoinlandsprodukt etwas entgegenzusetzen. Die Uno beispielsweise veröffentlicht seit 2012 einen Happiness-Index, der weit über die Wirtschaftskraft der Einwohner eines Landes hinausgeht. Lebenserwartung, soziale Sicherheit, Vertrauen in die Institutionen und Gesundheit zählen – neben Befragungen – beispielsweise zu den gemessenen Faktoren.

Im am Mittwoch veröffentlichten Bericht für 2018 belegt der hohe Norden die vordersten Plätze. Finnland vor 2017-Sieger Norwegen, Dänemark und Island. Dahinter rangiert die Schweiz, die im Index auch schon öfters die Führung innehatte. Alle Top-Ten-Länder waren auch im Vorjahr unter den besten zehn Staaten vertreten, es gab also nur Verschiebungen innerhalb dieser Gruppe. Österreich macht einen Platz auf Rang zwölf gut. Die USA rutschen von 14 auf 18 ab.

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Wie stark Glück von Wohlstand abweichen kann, zeigt das Beispiel Japan: Obwohl die asiatische Nation wirtschaftlich eine Macht ist, landet das Land nur an 54. Stelle. Ähnliches gilt für Südkorea, das auf Platz 57 liegt. Die hintersten Ränge belegen afrikanische Staaten mit Burundi als Schlusslicht unter den 156 Ländern. Auch die kriegserschütterten Staaten Syrien, Afghanistan, Jemen und Südsudan und Ukraine liegen weit hinten. Die am schlechtesten platzierten EU-Staaten sind Griechenland (79) und Kroatien (82). Gar nicht gut schneidet ein Staat ab, der auch als Königreich des Glücks bezeichnet wird und über einen eigenen Glücksminister verfügt: Buthan, das auf Platz 97 kommt.

Glück steckt an

In einer Sonderauswertung beleuchtet der Uno-Bericht die Lage von Migranten. Dabei zeigt sich, dass in Ländern mit insgesamt gutem Abschneiden auch die Einwanderer glücklicher sind als anderswo. Auch nach Österreich migrierte Personen sind mit Platz 14 sehr nah am zwölften Gesamtrang.

John Helliwell, einer der Mitautoren des Glücksberichts: "Das verblüffendste Ergebnis im Bericht ist der bemerkenswerte Zusammenhang zwischen dem Glück der Einwanderer und dem der Einheimischen." Nachsatz: "Wer in glücklichere Länder zieht, gewinnt, wer in weniger glückliche zieht, verliert." (as, 14.3.2018)