Kohlendioxid oder doch nur Wasserdampf? Viele Unternehmen müsse hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Produktion transparenter werden.

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Wien – Der Wert eines Unternehmens ist nicht allein in Zahlen zu messen. Auch nichtfinanzielle Aspekte sind zu einem wichtigen Teil der Berichterstattung geworden. Dabei geht es vor allem um nachhaltige Kriterien. "Im Zentrum steht die Frage: Was tue ich mit der Umwelt, wenn ich mein Produkt herstelle, und was tut mein Produkt mit der Gesellschaft?", erklärt Aslan Milla, Berufsgruppenobmann der Wirtschaftsprüfer. Offengelegt werden muss demnach etwa, welche Ressourcen bei der Herstellung eines Produkts eingesetzt werden, welche Zulieferer beschäftigt werden, welche Schadstoffrückstände sich eventuell noch im Produkt befinden und wie Kunden das Produkt am besten anwenden sollten.

Eine EU-Richtlinie, die in Österreich mit dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (Nadiveg) umgesetzt wurde, verpflichtet Unternehmen zu dieser Art der Transparenz. Betroffen davon sind aber nur Unternehmen von öffentlichem Interesse, die kapitalmarktorientiert oder Finanzdienstleister sind und eine Bilanzsumme von 20 Millionen oder einen Umsatz von 40 Millionen Euro aufweisen sowie mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen. In Österreich sind damit etwas mehr als 100 Unternehmen betroffen.

Genaue Vorgaben fehlen

In dem Gesetz fehlen allerdings genaue Vorgaben, wie diese Informationen aufbereitet und dargestellt werden müssen. Um hier eine einheitliche Form und Vergleichbarkeit herzustellen, die auch für externe Prüfungen wichtig ist, hat die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) mit dem Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Leitlinien entwickelt. Als eine anerkannte Grundlage dient auch die Global Reporting Initiative. Eine externe Prüfung der Nadiveg-Angaben ist für Unternehmen allerdings nicht Pflicht.

Mit den Jahresabschlüssen 2017 sind diese Angaben erstmals verpflichtend. "Noch ist vieles ein Herantasten an das Thema", sagt Herbert Houf, Präsident der Landesstelle Wien der KSW. Derzeit würden Unternehmen oft nur den Aufwand sehen und unterschätzen, dass diese Form der Transparenz auch ein wertsteigerndes Qualitätskriterium sein kann. (Bettina Pfluger, 18.3.2018)