iPhones erhalten im Refurbished-Markt ein zweites Leben – und werden so auch zur Konkurrenz für Neugeräte.

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Die Zeiten des großen Wachstums im Smartphone-Markt scheinen endgültig vorbei: Laut den Zahlen des Marktforscher Counterpoint Research sind die globalen Smartphone-Absätze im Vorjahr nur mehr minimal gewachsen – um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. In einer aktuellen Analyse widmet sich Counterpoint den Ursachen für diese Entwicklung und kommt zu einem durchaus interessanten Schluss.

Refurbished

Die Wiederverkäufe gebrauchter Smartphones haben im Jahr 2017 deutlich zugenommen, ein Plus von 13 Prozent weisen die Zahlen aus. Eine Entwicklung, die merklich zur Abflachung der Käufe von neuen Smartphones beigetragen habe, schlussfolgern die Marktforscher.

Vor allem der Bereich der günstigen Mittelklassegeräte, der von Android-Geräten dominiert wird, werde zunehmend durch wiederaufbereitete iPhones ersetzt. Überhaupt sei das Geschäft mit gebrauchten Smartphones vornehmlich eine Domäne Apples, Hersteller aus dem Android-Bereich spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Am ehesten finden hier noch die Geräte von Samsung erneuten Einsatz, wenn auch der Abstand zu Apple groß sei. Gemeinsam hätten Apple und Samsung 75 Prozent des Marktes für Refurbished Smartphones in der Hand.

Relationen

Wiederaufbereitete Geräte machen mittlerweile rund zehn Prozent des gesamten Smartphone-Marktes aus und bilden damit die derzeit am schnellsten wachsende Sparte. Insgesamt seien im Vorjahr an die 140 Millionen alte Smartphones verkauft worden, zeigen die Zahlen von Counterpoint. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass sich die technologische Weiterentwicklung im Smartphone-Bereich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt hat. Die Unterschiede zu einem zwei Jahre alten Modell sind dadurch deutlich geringer, als es noch vor einiger Zeit war – was es auch attraktiver macht, hier Geld zu sparen.

Hintergrund

Für Unternehmen wie Apple ergibt sich hier ein durchaus einträgliches Zusatzgeschäft: Über Deals mit Netzbetreibern und Händlern werden alte iPhones ihren bisherigen Besitzern abgekauft. Diese profitieren davon, da sie sich so leichter ein neues Gerät zulegen können – was natürlich im Interesse Apples ist. Die alten Geräte werden hingegen aufbereitet und wandern erneut in den Verkauf, wo sie ein weiteres Mal Geld in die Kassen des Unternehmens spülen. (red, 15.3.2018)