Sydney/Washingon – Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verhängung von Importzöllen schürt die Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg – und den Widerspruch: Die Südostasiatische Staatengemeinschaft (Asean) und Australien sprachen sich am Freitag zum Auftakt eines Asean-Sondertreffens in Sydney demonstrativ für Freihandel aus. "Man wird nicht stärker, indem man die Tür zu anderen Märkten zumacht. Protektionismus ist eine Sackgasse", sagte Australiens Ministerpräsident Malcolm Turnbull am Freitag zum Auftakt.

Er plädierte dafür, freien Handel anzunehmen statt sich von ihm abzukehren. Singapurs Regierungschef Lee Hsien Loong betonte, die Asean-Gruppe wolle gemeinsam Märkte öffnen – auch wenn die globale Stimmung gerade in eine andere Richtung gehe.

Warnungen von US-Handelskammer

Selbst der Präsident der US-Handelskammer warnt Trump eindringlich davor, einseitig Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. "Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen", erklärte Thomas Donohue am Donnerstag.

Leidtragende wären Verbraucher, Bauern und Unternehmen. So würden solche Zölle einen Großteil dessen ausradieren, was amerikanische Familien durch die kürzlich unter Trump verabschiedete Steuerreform an Geld einsparen könnten.

Donohue sagte, die US-Regierung habe recht, sich auf negative Auswirkungen der chinesischen Industriepolitik und unfairen Handelspraktiken zu konzentrieren. Die Verhängung von Zöllen sei jedoch der falsche Ansatz. (APA, red, 16.3.2018)