Wie viele der knapp 10.000 Mitarbeiter dem Aufruf folgten, war zunächst unklar.

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Genf – Aus Protest gegen geplante Gehaltskürzungen sind die Mitarbeiter der europäischen Zentrale der Vereinten Nationen in Genf am Freitag in einen Streik getreten. Wie viele der knapp 10.000 Mitarbeiter dem Aufruf folgten, war zunächst unklar. Der UN-Menschenrechtsrat (MRR) sagte alle Sitzungen für den Freitag ab.

Die Vereinten Nationen planen weltweit Kürzungen der in aller Regel steuerfreien Gehälter ihrer Mitarbeiter. In Genf wurden Gehälter bei bestimmten Verträgen nach Gewerkschaftsangaben im Februar bereits um 3,6 Prozent gekürzt. Ein unverheirateter Mitarbeiter ohne Kinder in einer qualifizierten Eingangsposition verdient nach einem UN-Online-Rechner in Genf etwa 65.000 Dollar (52.800 Euro), steuerfrei. Genf gehört nach einer Erhebung der Consultingfirma Mercer für Ausländer zu den zehn teuersten Städten der Welt.

Keine Maßnahmen in Wien geplant

Auf die Frage, ob ähnliche Maßnahmen auch am Uno-Sitz in Wien geplant seien, antwortete der Informationsdienst der Vereinten Nationen in Wien (UNIS) auf APA-Anfrage am Freitag: "Dem Büro der Vereinten Nationen in Wien sind derzeit keine ähnlichen geplanten Maßnahmen in Wien bekannt."

Bereits Ende Februar wurde in Genf gestreikt – für eine halbe Stunde. Die Sprecherin der Vereinten Nationen in Genf, Alessandra Vellucci, erklärte damals, dass der Streik möglicherweise gegen die Verpflichtungen des UN-Personals verstoße. Die UN Genf respektiere allerdings das Recht auf Versammlungsfreiheit und nehme die Unzufriedenheit des Personals zur Kenntnis. (APA, dpa, 16.3.2018)