Der Hedgefonds Elliott um den US-Milliardär Paul Singer hat seinen Anteil beim ehemaligen Telekom-Austria-Aktionär Telecom Italia (TIM) von circa 2,5 Prozent auf fünf Prozent erhöht. Dies geht aus einem offenen Brief an die TIM-Aktionäre hervor.

Der US-Investor will eigene Vertreter in den Verwaltungsrat entsenden. Der Hedgefonds richtete die Webseite "Transforming TIM" mit einem Appell an die TIM-Aktionäre ein, sich über die künftigen Entwicklungen zu informieren. Die TIM-Governance müsse geändert werden, hieß es im Schreiben. Unter der Führung des französischen Mehrheitsaktionärs Vivendi, der eine 24-prozentige Beteiligung hält, sei der Wert der TIM-Aktie um 35 Prozent gesunken. Interessenskonflikte und fehlerhafte strategische Beschlüsse hätten das Unternehmen schwer belastet, hieß es im Schreiben.

Vivendi empört über Pläne

Der Hedgefonds strebe nicht die TIM-Kontrolle an, sondern wolle lediglich einen Wechsel fördern, damit die Gesellschaft zugunsten der Aktionäre besser verwaltet werde, hieß es. Daher wurde eine Liste aus sechs "hochqualifizierten Kandidaten" für den Aufsichtsrat mit ihrem Lebenslauf online gestellt.

Der französische Milliardär und Investor Vincent Bolloré ist über den französischen Medienkonzern Vivendi mit 24 Prozent der größte Einzelaktionär von Telecom Italia und kontrolliert darüber 10 von 15 Sitzen im Verwaltungsrat. Der Board muss im kommenden Monat neu gewählt werden.

Vivendi reagierte empört auf die Initiative des US-Fonds. Sein Ziel sei, TIM zu zerstückeln und das Unternehmen zu destabilisieren. Vivendis industrieller Plan sei dagegen solide und für die Zukunft "vielversprechend". Erste Früchte des Entwicklungsplans seien bereits zu sehen, hieß es. (APA, 16.03.2018)