Intel will "Spectre" und "Meltdown" noch dieses Jahr mit neuer Hardware begegnen.

Foto: Intel

Als die ersten Berichte über "Meltdown" und "Spectre" auftauchten, gab sich Intel zunächst äußerst vage auf Nachfragen zur Verfügbarkeit von fehlerbereinigter Hardware. Erst nachdem der öffentliche Druck immer stärker wurde, bemühte sich auch Intel um größere Transparenz, und nun liefert man erstmals konkrete Details.

Barrieren

Alle Prozessoren der kommenden, achten Core-Generation sollen bereits komplett vor den beiden Prozessorlücken geschützt sein. Zu diesem Zweck habe man Teile des eigenen Chipdesigns grundlegend umgestaltet, und dabei neue "Schutzwände" geschaffen, die zusätzliche Sicherheitsbarrieren zwischen Prozessen mit unterschiedlichen Berechtigungen aufziehen.

Intel Newsroom

Die ersten Chips mit diesem neuen Design sollen in der zweiten Hälfte 2018 erhältlich sein. Neben der Core-8-Serie sollen dazu auch die Server-Prozessoren der Xeon Cascade-Lake-Reihe gehören.

Performance?

Auf die Frage, ob dieses neue Design Performance-Einbußen zur Folge hat – und wenn ja in welchem Ausmaß – geht Intel nicht im Detail ein. Firmenchef Brian Krzanich betont aber, dass man sich durchaus bewusst sei, dass die Kunden von jeder neuen Chipgeneration Leistungsverbesserungen erwarten. Angesichts der aktuellen Umbauten bleibt aber abzuwarten, ob diese nicht kleiner, als von den letzten Jahren gewohnt, ausfallen.

Klagewelle

Intel sah sich in den letzten Monaten Vorwürfen ausgesetzt, dass man die Auswirkungen von Spectre und Meltdown bewusst heruntergespielt hat. Zudem sieht sich das Unternehmen mittlerweile in den USA mit mehr als 30 Sammelklagen konfrontiert, würde man nun eine neue Chipgeneration ohne entsprechende Hardwarebereinigung herausbringen, wäre diese Zahl wohl rasch weiter gewachsen. (apo, 16.3.2018)