Das Video verbreitet sich rasend online – darauf zu sehen ist, wie die einzelnen Kabinen der Sesselbahn im georgischen Ski-Resort Gudauri bei der Talstation ineinander krachen. Der Lift des österreichischen Unternehmens Doppelmayr war dabei rückwärts und mit einer enormen Geschwindigkeit unterwegs.

Auf Ursachensuche

Lokale Medien berichten von elf Verletzten – offizielle Zahlen gibt es aber noch keine. Unter den Verletzten sollen vier Russen sein, außerdem gibt es Berichte über eine verletzte Schwedin. Großteils dürfte es sich um leichte Verletzungen handeln. Die Skifahrer und Snowboarder wurden teilweise durch die Luft geschleudert, andere sprangen ab.

Bei Doppelmayr versucht man aktuell die Ursache für den Defekt zu finden. "Das Unglück könnte sehr viele Ursachen haben", sagte ein Sprecher am Freitag zum STANDARD. Denkbar sei beispielsweise ein Bedienungsfehler. Kurz zuvor habe es jedenfalls einen Stromausfall gegeben.

Doppelmayr-Mitarbeiter mittlerweile vor Ort

Zwei Techniker der Firma Doppelmayr sind zwar mittlerweile vor Ort, werden aber nicht an den Unfallort gelassen. "Wie erwartet, ist der Bereich von den Behörden gesperrt. Unsere Leute haben mir erklärt, dass von Georgien beauftragte Sachverständige unterwegs wären", sagte Unternehmenssprecher Ekkehard Assmann.

Berichte darüber, was zu der Fehlfunktion des Vierersessellifts geführt hat, seien zum jetzigen Zeitpunkt deshalb reine Spekulationen, so Assmann, eine Ferndiagnose "völlig unseriös". Ein vergleichbarer Vorfall sei ihm während seiner fast 20 Jahre dauernden Tätigkeit für den Vorarlberger Seilbahnhersteller jedenfalls nicht untergekommen.

Das georgische Innenministerium habe laut russischen Medien bereits einen Strafprozess angeordnet. (APA, red, 16.3.2018)