Beim Linzer Festival "Tanztage" werden dynamische und originelle Besucher erwartet – etwa auch die National Dance Company Wales.

Foto: Rhys Cozens

Linz – In Linz ist der Posthof, und dieses Kulturhaus befindet sich notorisch in Bewegung. Besonders wenn das Festival "Tanztage" startet (17. März bis 26. April), geht die Post ab. Den Auftakt macht am Samstag die spanische Compañía Patricia Guerrero mit dem Flamencostück Catedral. Darin thematisiert Guerrero die frauenfeindliche Ideologie der Kirche.

Bei den Tänzerinnen und Tänzern auf der Bühne befindet sich eine Musikgruppe, die das Geschehen mit aktuellen Flamenco- und barocken Kirchengesängen begleitet.

Weiter geht es am 5. April mit der National Dance Company Wales, die erstmals in Österreich auftritt. Die aufgeweckten Briten präsentieren drei Werke: die expressive Gruppenarbeit Tundra von Marcos Morau, Lee Johnstons verspieltes Duett Seek und Folk, ein schwarzhumoriger Tanz der Choreografin Caroline Finn.

Gefeiert im Norden

Ebenfalls mit drei Stücken reist die São Paulo Dance Company am 21. April aus Brasilien an: Peekaboo hat der in Deutschland gefeierte Marco Goecke choreografiert, Gen stammt von Cassi Abranches, die Tanzfans von der Grupo Corpo kennen, und Gnawa ist ein Stück des international bekannten Spaniers Nacho Duato. Schon am 26. April schließlich kommt die Nachwuchstruppe der Hofesh Shechter Dance Company mit Anarcho-Clowns im Posthof an.

Die achtköpfige englische Tänzercrew gehört zu den international ausgesuchtesten ihrer Art. Clowns / New Creation ist auf jeden Fall ein Pflichttermin fürs Tanzpublikum.

Bereits am 22. März feiert die rührige Linzer Tanzfabrik RedSapata ihr Zehnjahresjubiläum mit vier Arbeiten – von Samer Alkurdi, Natascha Wöss & Monika Huemer, Lee Jung In und dem Atom Theatre -, Party und DJ. Ebenfalls linzerisch ist das Performance-Double-Feature der Gruppe Silk Fluegge (12. 4.): Woven Heads mit Silke Grabinger und Emmanuelle Le Phan sowie Charles Kaltenbachers urbane Tarzan-Verwirrung Das Innerkleid und sein Drumherum Fleisch. (Helmut Ploebst, 16.3.2018)