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Foto: Action Images via Reuters/Andrew Boyers

London – Der 17. März 2018 wird Irland noch länger in Erinnerung bleiben – es war ein Tag, an dem quasi Ostern und Weihnachten zusammenfielen. Ausgerechnet am St. Patrick’s Day vollendete das Rugby-Nationalteam mit einem 24:15-Sieg gegen England den Grand Slam bei den Six Nations – der Titel mit fünf Siegen aus fünf Spielen.

Zu Beginn lief alles für die Iren. England leistete sich der Größe des Spiels nicht angemessene Fehler und Dämlichkeiten, Garry Ringrose bekam nach Video-Review den ersten Try zugesprochen. Die Conversion saß, wenig später folgte Nummer zwei aus den Händen von CJ Stander. Abermals traf Johnny Sexton – 14:0 nach 23 Minuten.

Irland baut die Führung aus

Danach erfingen sich die Engländer, erzwangen serienweise Strafen, die schließich in eine Gelbe Karte mündeten. Während Peter O’Mahonys zehnminütiger Zwangspause gelang den Gastgebern schließlich ihr erster Try, Elliot Daly schnappte einen perfekten Kick von Owen Farrell auf.

Danach verfestigte sich die irische Defensive aber wieder zu einer Betonmauer, in Vollbesetzung rauschte Jacob Stockdale so unvermittelt wie unaufhaltsam ins Land des Glücks und groundete das Ei bereits zum siebten Mal während des Turniers – eine Premiere in der Six-Nations-Ära. Halbzeitstand: 21:5 Irland.

Vier Minuten hat sich England in Halbzeit zwei heißgelaufen, da scheint Elliot Daly nahe der Outlinie am Weg in die Try-Zone – wäre da nicht Keith Earls, der Dalys rechtes Bein im Tiefflug wegpratzelt und ihn so zu Fall bringt. Der englische Druck bleibt aufrecht, aber unbelohnt. So bleibt es wieder den Iren überlassen, anzuschreiben; die Ehre kommt Conor Murray per Penalty zu.

England müht sich umsonst

Wenig später: Elliot Daly schien nahe der Outlinie am Weg in die Try-Zone – und diesmal kam keine irische Pranke dazwischen. Try England, Farrell vergeigte auch die zweite Conversion, es blieb bei 10:24. Vier Minuten vor Schluss erzwang Mike Brown beinahe ein Grande Finale, sein Fuß war vor dem vermeintlichen Try aber im Out. Nach Ablauf der Spielzeit gelang Johnny May der Ehre zuliebe noch der dritte Try, der Bonuspunkt blieb dem Team des pöbelndem Teamchefs Eddie Jones verwehrt. Viel wichtiger: Irlands Grand Slam war perfekt. Für die Mannen von der grünen Insel war es nach 1948 und 2009 die Nummer drei.

Schottischer Last-Minute-Sieg

In Rom griff Italien gegen Schottland nach dem ersten Sieg seit 2015, ehe ein Penalty von Greig Laidlaw eben diesen nachdrücklich verhinderte. Der Schotte stellte in der 79. Minute auf 29:27 und schickte die Truppe um Kapitän Sergio Parisse ins Unglück. (schau, 17.3.2018)