Washington – Trump-Anwalt John Dowd hat das Justizministerium nach der Entlassung des früheren FBI-Vizechefs John McCabe aufgefordert, nun die Russland-Ermittlungen unter der Leitung von Sonderermittler Robert Mueller einzustellen. Die Untersuchungen seien von Anfang an ein großer Fehler und "korrumpiert durch politische Vorurteile" gewesen, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung.

Dowd sagte der "Washington Post", er spreche nicht für Trump, sondern für sich selber. Zuvor soll er sich aber der Webseite "Daily Beast" gegenüber umgekehrt geäußert haben.

Sessions befangen

Dowds Aufforderung richtete sich an Vize-Justizminister Rod Rosenstein, der für die von Mueller geleiteten Untersuchungen zuständig ist. Justizminister John Sessions hatte sich wegen Befangenheit daraus zurückziehen müssen. Sessions feuerte McCabe am späten Freitagabend (Ortszeit) unter anderem mit Hinweis auf Vorwürfe, wonach der FBI-Vize heikle Informationen an Medien weitergegeben haben soll.

Er bete dafür, dass Rosenstein Sessions "brillantem und mutigem Beispiel" folgen und den Russland-Untersuchungen ein Ende setzen werde, schrieb Dowd nach Medienberichten im Hinblick auf McCabes Entlassung. Bei Muellers Ermittlungen geht es um den Vorwurf russischer Einmischung in die US-Wahl 2016 und die Frage, ob es dabei eine Zusammenarbeit mit dem Trump-Lager gab. (APA, 17.3.2018)