Stockholm/Prag/Bratislava – Die Regierungen in Stockholm, Prag und Bratislava haben die russische Darstellung zurückgewiesen, das bei einem Anschlag in der britischen Stadt Salisbury verwendete Nervengift könnte aus Schweden, Tschechien oder der Slowakei stammen.

Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums hatte zuvor im Nachrichtensender Rossija 24 Großbritannien, Tschechien, die Slowakei, Schweden und eventuell die USA als mögliche Herkunftsländer des Nervengiftes Nowitschok aufgezählt.

"Inakzeptabel und unbegründet"

Die schwedische Außenministerin Margot Wallstrom erklärte dazu per Kurznachrichtendienst Twitter, diese Behauptung sei "inakzeptabel und unbegründet". Russland solle stattdessen die Fragen Großbritanniens beantworten.

Der tschechische Außenminister Martin Stropnicky widersprach ebenfalls der russischen Darstellung, die er als unbegründet zurückwies. Es handle sich um eine Manipulation von Informationen mittels einer hochspekulativen Botschaft, die nicht bewiesen werden könne, erklärte Stropnicky per Twitter. Die tschechische Verteidigungsministerin Karla Slechtova nannte die russische Überlegung "absurd".

Slowakisches Dementi

Auch die Slowakei bestritt, über das hochgefährliche Nervengift zu verfügen. Die Vorwürfe aus Moskau würden "kategorisch" zurückgewiesen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Bratislava der Nachrichtenagentur CTK. Großbritannien wirft Russland vor, den Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter Julia (Yulia) mit der Substanz vergiftet zu haben. (APA/Reuters, 17.3.2018)