Die T-Mobile-Apps gibt es natürlich weiter – sie bleiben in Zukunft aber vollständig optional.

Foto: Deutsche Telekom

Vom Netzbetreiber fix vorinstallierte Software gehört zu den unpopulärsten Erscheinungen der Smartphone-Welt. Seit Jahren beschweren sich die Nutzer über solch als "Bloatware" wahrgenommene Komponenten, zumindest ein großer Betreiber zieht aus dieser Erkenntnis nun auch Konsequenzen.

Keine Anpassungen

In einem Blogeintrag kündigt die Deutsche Telekom an, künftig keinerlei Softwaremodifikationen bei Android-Smartphones mehr vorzunehmen. Damit sollen sowohl Veränderungen am eigentlichen Betriebssystem als auch die fixe Vorinstallation von Apps der Vergangenheit angehören, versichert das Unternehmen. Nicht zuletzt will man damit die Auslieferung von Software-Updates beschleunigen, da eben der zeitliche Aufwand für all diese Anpassungen entfällt, und die Software direkt vom Hersteller übernommen werden kann.

Österreich

Bei T-Mobile Österreich betont man auf Nachfrage des STANDARD, dass man diesen Ansatz bereits seit Mitte 2017 verfolgt. Die eigenen Apps werden zwar bei der Einrichtung eines neuen Smartphones angeboten, bleiben aber vollständig optional und können auch nachträglich problemlos entfernt werden. Exakt dieser Ablauf wird nun auch in Deutschland übernommen. Hierzu wird eine vor einigen Jahren eingeführte Funktion in Android genutzt, mithilfe derer anhand der SIM-Karte vom Netzbetreiber Apps während des Setup-Vorgangs angeboten werden können.

Netztest

Was allerdings erhalten bleibt, sind Tests neuer Firmware-Versionen, um etwaige Probleme mit dem eigenen Mobilfunknetz frühzeitig aufspüren zu können, betont T-Mobile. Diese erfolgen aber üblicherweise bereits im Vorfeld der Auslieferung neuer Updates durch den Hersteller, und sollten insofern zu keinerlei Verzögerungen führen. Falls es in solchen Tests zu Problemen kommt, könnte der Netzbetreiber das betreffende Update allerdings theoretisch blockieren – was aber üblicherweise nicht der Fall ist, wie T-Mobile Österreich auf Nachfrage betont. (Andreas Proschofsky, 19.3.2018)