New York/Berlin – Der US-Schmuckkette Claire's ist das Geld ausgegangen. Am Montag beantragte das Unternehmen im US-Bundesstaat Delaware Gläubigerschutz. Wie viele andere Filialbetreiber leidet Claire's seit langem darunter, dass immer weniger Kunden in großen Shoppingzentren einkaufen gehen und sich stattdessen online einkleiden.

Im Rahmen der "Chapter 11"-Insolvenz will das 1961 gegründete Unternehmen seinen Schuldenberg um rund 1,9 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro) abbauen. Zudem werden die Investoren Elliott Management sowie Monarch Alternative der Schmuckkette, die sich vor allem an ein junges und preisbewusstes Publikum richtet, neues Kapital in Höhe von rund 575 Mio. Dollar zur Verfügung stellen.

Claire's verkauft Schmuck, Accessoires und Taschen in 7.500 Geschäften in 45 Ländern weltweit, darunter auch in Österreich. Das Unternehmen ist bekannt dafür, dass sich Kunden in den Filialen Ohrlöcher stechen lassen können. Die internationalen Geschäfte des Händlers außerhalb der USA sind nicht Teil des Insolvenzantrags. 2007 war Claire's für 3,1 Mrd. Dollar von Apollo Global Management gekauft worden.

Der scharfe Wettbewerb im Einzelhandel hat zuletzt unter anderem die US-Spielzeugkette Toys 'R' Us, den Jeanshändler True Religion sowie den Modeanbieter American Apparel in die Knie gezwungen. (APA, 19.3.2018)