New York – Der US-Wahlkampf sorgt für ein Gewitter an den Börsen. Die Datenanalysefirma Cambridge Analytica soll private Informationen von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet und mit den Ergebnissen US-Präsident Donald Trump unterstützt haben. Facebook-Aktien fielen am Montag an der Wall Street um knapp sieben Prozent. In ihrem Sog büßten auch andere wichtige Technologiekonzerne an Börsenwert ein. Amazon verloren 1,7 Prozent, Apple 1,5 Prozent, Netflix 1,6 Prozent und die Google-Mutter Alphabet drei Prozent.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,35 Prozent auf 24.610 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,4 Prozent auf 2712 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,8 Prozent auf 7344 Stellen. Auch die europäischen Börsen notierten schwächer.

Wegen der Affäre werden im US-Kongress wieder Rufe nach strengeren Auflagen für Facebook laut. Es sei deutlich geworden, dass die Internetdienste sich nicht selbst regulieren könnten, schrieb die Senatorin Amy Klobuchar am Samstag auf Twitter. "Sie haben gesagt, 'vertraut uns'. Mark Zuckerberg muss vor dem Justizausschuss des Senats aussagen", erklärte die Demokratin, die selbst im Ausschuss sitzt, über den Facebook-Chef.

Ihr Parteikollege Mark Warner verglich die Lage in der Onlinewerbebranche mit dem Wilden Westen. Es sei klar, dass "dieser Markt weiter anfällig für Betrug und durch mangelhafte Transparenz geprägt sein wird, wenn er unreguliert bleibt".

Cambridge Analytica hat indes einen Missbrauch von Daten von Millionen Facebook-Nutzern vehement zurückgewiesen. "Diese Facebook-Daten waren nicht Teil der von Cambridge Analytica an das Wahlkampfteam von Donald Trump geleisteten Dienste", teilte das Unternehmen am Montag mit. (red, 19.3.2018)