Im Partnerlook mit Papa ist irgendwann nicht mehr cool. Und der Musikgeschmack entwickelt sich spätestens im Teenageralter auseinander. Aber wer ist cool und wer spießig?

Foto: https://www.istockphoto.com/at/portfolio/kerkez

Die Pubertät – eine Zeit, die weder für Kinder noch für Eltern unbedingt schön ist. Das Teenagerkind muss die Hormone und das Leben unter Kontrolle bekommen, und Eltern müssen von ihren süßen kleinen Knuddelkindern Abschied nehmen. Zwei sehr unterschiedliche Vorgänge, die fast nur mit reichlich Konflikt und Unverständnis des anderen einhergehen.

Eltern versuchen das Beste in der Erziehung, aber an einem pubertierenden Kind können sie eigentlich nur scheitern. Das beschreibt auch Peter Draxl in seinem Buch "Papa peinlich". In 45 Kurzgeschichten erzählt er sein Leben mit seiner Teenagertochter. Ob beim Essenkochen, Einkaufen oder auch nur beim Fotografieren: Daddy kriegt es nicht auf die Reihe und ist einfach nur peinlich. Und manchmal zerstören Eltern einfach das Ansehen ihrer Kinder, indem sie ihre Schuhe putzen oder die Wäsche ihrer Kinder waschen und den Lieblingspulli dabei zu Filz verarbeiten.

Da kann es schon verständlich sein, wenn Kinder nicht mit ihren uncoolen Eltern gesehen werden wollen und in der Öffentlichkeit einen Sicherheitsabstand einhalten. Davon berichtet auch eine Twitter-Userin:

Papa cool – Kind spießig

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Eltern nicht peinlich finden, ja sogar manchmal meinen, noch cool zu sein. So beschreibt Draxl, wie er sich seinen Jugendtraum erfüllt und sich tätowieren lässt. Bei der stolzen Präsentation des Tattoos erntet er von seiner Tochter nur ein mitleidiges "Und das in deinem Alter!". Ähnliche Reaktion beim Musikgeschmack: "Das nennt ihr Musik? Hahaha ... das ist einfach nur ... hahahaha."

So schleicht sich vielleicht das Gefühl ein, dass der eigene Nachwuchs eigentlich furchtbar spießig ist, und so manche Eltern fragen sich, wo bleibt das Aufbegehren, das Revoltieren – aber vielleicht ist genau das Spießige, das Konservative die Revolution der Kinder furchtbar cooler Eltern. Und irgendwann ist die Zeit der Pubertät auch vorüber, und man schlägt ein neues Kapitel im Eltern-Kind-Buch auf. Bis dahin liefert die Pubertät aber viele Geschichten, die rückblickend betrachtet auch ganz amüsant sein können.

Was erleben Sie mit Ihrem Teenager?

Ist Ihr Nachwuchs auf Krawall gebürstet oder spießig? Mit welchen Aktionen haben Sie Ihre Eltern zur Weißglut gebracht in Ihren Jugendjahren? Erzählen Sie uns von der Revolution und Spießigkeit im Kinderzimmer! (Judith Handlbauer, 21.3.2018)