Ein Brand, der altem Brot neues Leben einhaucht.

Foto: Lukas Friesenbichler

Man kann altes Brot hauchdünn zu Chips hobeln. Man kann altes Brot in Würfel schneiden und mit Kräutern zu knusprigen Croûtons rösten. Man kann altes Brot auch als Zutat für einen italienischen Brotsalat verwenden. Was man aber unter keinen Umständen macht, ist, altes Brot wegzuwerfen oder gar Tauben damit zu füttern. Dafür ist es eindeutig zu schade. Das weiß auch Edelbrenner Josef Farthofer. Er haucht dem alten Bio-Brot noch einmal richtig Leben ein, indem er es zuerst einmaischt und aus der Maische einen herrlich aromatischen Brotschnaps destilliert.

Lässt man sich nicht vom etwas unbeholfenen Etikettendesign abschrecken, wird man mit einem Brotbrand belohnt, der sein vielschichtiges Aroma von frischem Getreide, Malz und Kümmel entfaltet, sobald man die Flasche öffnet. Mit 40 Volumsprozent kommt der Schnaps im Antrunk zuerst etwas scharf daher. Im Abgang hingegen ist er weich und mild. Er hinterlässt angenehme und nicht aufdringliche Röstnoten am Gaumen. Der Brotbrand ist die perfekte Ergänzung zu einer deftigen Jause mit Speck und würzigem Käse. Man kann ihn aber auch einfach so (bei Zimmertemperatur) trinken. (Alex Stranig, RONDO, 28.4.2018)