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Großeinsatz der Polizei in Austin.

Foto: Reuters/Elliott

Austin – Ein im Zusammenhang mit einer Serie von Bombenexplosionen in Texas gesuchter Mann ist bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Das meldeten die Lokalsender KVUE und KEYE-TV Mittwochfrüh (Ortszeit).

Er habe sich in seinem Auto selbst in die Luft gesprengt, als er festgenommen werden sollte, teilte die Polizei mit. Der Explosion war eine Verfolgungsjagd vorangegangen, sagte der Polizeichef von Austin, Brian Manley.

Austins Polizeichef bedankt sich bei den Ermittlern für ihre Arbeit.

Bevor sich der Verdächtige selbst in die Luft gesprengt hat, hatte er ein Video aufgenommen, in dem er die Taten gestand. 25 Minuten lang beschrieb der 23-jährige, der in der Nähe von Austin lebte, wie er jede einzelne der sieben Bomben gebaut hatte. Fünf von ihnen explodierten in der Öffentlichkeit, eine wurde gefunden, bevor sie detonierte und eine siebente explodierte bei der Verfolgungsjagd.

"Er sagte nichts über Terrorismus oder Hass aber das Video ist der Aufschrei eines Mannes, der über die Probleme in seinem Privatleben sprach", sagte Manley. Der Inhalt des Videos legte zudem nahe, dass sich keine weiteren Bomben in Umlauf befinden.

Die rätselhafte Serie von Bombenexplosionen in und um die texanische Hauptstadt Austin hatte seit Anfang März die Behörden und die Bevölkerung beschäftigt. Zwei Menschen waren durch Paketbomben getötet, weitere verletzt worden.

Anhand von Überwachungsvideos identifiziert

KEYE-TV berichtete, Ermittler hätten den Verdächtigen anhand von Überwachungskameravideos ausgemacht, die ihn am Sonntag bei der Aufgabe zweier Pakete in einem Geschäft des Zustellers Fedex in Austin zeigten. Eines dieser Pakete sei in der Nacht auf Dienstag in der Fedex-Filiale in der Kleinstadt Schertz nahe San Antonio explodiert, zitierte der Sender seine Quellen.

Nach der Explosion des Pakets in Schertz wurde am Abend in der Nähe von Austin eine weitere Explosion gemeldet – diesmal in einem Second-Hand-Geschäfts, dessen Erlöse wohltätigen Zwecke zugutekommen. Nach ersten Erkenntnissen gab es nur Leichtverletzte. Bei Fedex in der Nähe des Flughafens von Austin wurde unterdessen noch ein weiteres Paket entdeckt, das einen Sprengsatz enthielt. Es konnte dem FBI zufolge rechtzeitig unschädlich gemacht werden.

Insgesamt sechs Explosionen

Seit Monatsbeginn kam es Behörden zufolge zu sechs Explosionen. In Austin gingen drei Paketbomben hoch. Sie töteten zwei Menschen, zwei wurden schwer verletzt. In der Nacht auf Montag explodierte eine vierte Bombe. Sie wurde in einem Wohnviertel am Straßenrand abgelegt und von zwei Männern ausgelöst, die dort ihre Fahrräder entlangschoben. Beide wurden verletzt. Die Polizei hatte nach dieser Tat mit einem Stolperdraht von einem deutlich höheren Level der Bedrohung gesprochen. Die Ermittler sahen einen Zusammenhang zwischen den ersten vier Bomben und sprachen von einem Serientäter. Für Hinweise setzte sie insgesamt 115.000 Dollar (93.678,72 Euro) Belohnung ausgesetzt.

US-Präsident Donald Trump sagte noch am Dienstag, man müsse den oder die Täter so schnell wie möglich finden. Wer so etwas tue, sei krank. Am Mittwoch lobte der US-Präsident die Exekutive für ihre Arbeit.

US-Präsident Trump lobt die Exekutive.

Nach den ersten drei Bomben hatten die Ermittler unter anderem ein rassistisches Motiv vermutet, weil die Opfer Afroamerikaner und eine Frau hispanischen Ursprungs waren. Die vierte Bombe passte aber nicht in dieses Muster, weil sie anders als die Pakete nicht genau adressiert war und jeden hätte treffen können. (Reuters, APA, 21.3.2018)