In zehn Jahren soll diese Vision zur Wirklichkeit werden: Ariel bewegt sich auf seinen Bestimmungsort außerhalb der Erdbahn zu.
Illustration: ESA/Europlanet-Science Office

Wien – Die Europäische Weltraumorganisation ESA will ab 2028 mit dem Weltraumobservatorium Ariel extrasolare Planetensysteme untersuchen. Mit der nun ausgewählten Mission sollen vier Jahre lang 1.000 um andere Sterne kreisende Planeten beobachtet und speziell deren Atmosphäre untersucht werden, teilten Astrophysiker der Universität Wien mit, die an dem Satelliten beteiligt sind.

Hintergrund

Die Mission wurde von Wissenschaftern von mehr als 60 Instituten aus 15 ESA-Mitgliedsstaaten, darunter Österreich, entwickelt. "Auch wenn wir bisher ca. 3.800 Exoplaneten entdeckt haben, so bleiben ihre Eigenschaften und ihre Zusammensetzung noch immer rätselhaft", erklärte der Leiter der österreichischen Beteiligung, Manuel Güdel, vom Institut für Astrophysik der Uni Wien.

Deshalb wird das Observatorium, das in einer Distanz von rund 1,5 Millionen Kilometern zur Erde positioniert wird, verschiedene warme und heiße Planeten in der Größe von Jupiter oder Neptun sowie sogenannte Supererden, also Planeten in der Größe zwischen der Erde und Neptun, beobachten. Aufgrund der hohen Temperatur der Atmosphäre zirkulieren verschiedene Moleküle optimal, können so detektiert werden und damit Aufschluss über den Aufbau und die Entstehungsgeschichte des Planeten geben.

Aufbau und Ursprung fremder Welten

Die Wissenschafter hoffen so, die komplexen chemischen Vorgänge in den Atmosphären zu charakterisieren. "Damit können wir die Frage beantworten, wie diese Planeten um andere Sterne aufgebaut und wie sie entstanden sind", sagte Güdel. "Die mit Ariel geplanten Messungen von Spektren von Exoplanetenatmosphären sind nur durch das von uns entwickelte hochgenaue Nachführsystem des Teleskops möglich. Die kleinste Abweichung in der Ausrichtung des Instruments würde die schwachen Planetensignale verschmieren", ergänzt der Verantwortliche für die Softwareentwicklung, Roland Ottensamer. (APA, red, 21. 3. 2018)